Augustdorfer Grundbesitzer halten Bebauungsplan-Aufhebung für falsch

Augustdorf. Die Gemeinde hat auf Beschluss des Ausschusses für Bau, Planung und Umwelt die Teilaufhebung des Bebauungsplanes 7.2 &bdquo;Im Hässeln“ in die Wege geleitet - was die FDP kritisiert (die LZ berichtete). Nun hat sich Gerald Freitag, einer der betroffenen Grundstückseigentümer, zu Wort gemeldet. Er sieht die Angelegenheit anders als die Verwaltung.

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe es ein Gespräch zwischen ihm, einem weiteren Grundstücksbesitzer, Bürgermeister Thomas Katzer und dem damaligen Fachbereichsleiter Manuel Bröker gegeben. Die Verwaltung habe ihnen einen überarbeiteten Bebauungsplan für das Areal südlich der Waldstraße vorgelegt, der eine weniger verdichtete Bebauung und größere Freiflächen vorsah. &bdquo;So etwas hätte Augustdorf gut getan“, sagte Freitag gegenüber der LZ. Er sei mit dieser Planung einverstanden gewesen, der andere Grundstückseigentümer weniger. &bdquo;Ich habe mein Interesse am Verkauf der Grundstücke deutlich signalisiert.“

Mangelnde Kapazitäten beim Abwasser? Doch dann sei es anders gekommen. Als er einige Wochen später das Gespräch mit Bröker gesucht habe, da habe es auf einmal geheißen, dass man die Teilaufhebung des Bebauungsplanes vorhabe. Freitag vermutet, dass man sich mit dem anderen Grundstückseigentümer nicht einig wurde. Vielleicht habe man nicht riskieren wollen, dass dieser auf der Umsetzung des ursprünglichen Planes poche.

Die Gemeinde habe zudem mit mangelnden Kapazitäten des Wasser-/Abwassernetzes und der Kläranlage argumentiert, die gegen Wohnungsbau in größerem Maßstab sprächen. Was insofern stimmt, als es im heißen Sommer 2022 verschiedentlich Wasserknappheit gab - die Gemeindewerke arbeiten an der Ertüchtigung des Leitungsnetzes und der Erweiterung der Kläranlage.

Wenn, dann würde er seine Grundstücke an einen Investor verkaufen, so Freitag. &bdquo;Aber wegen des laufenden Verfahrens geht das jetzt wohl nicht.“ Warum er die Grundstücke nicht schon längst verkauft hatte, als er die Gelegenheit dazu hatte, konnte Freitag aber auch nicht beantworten.

&bdquo;Der Bedarf ist da“ Michael Rubart, dem ebenfalls etliche Grundstücke in dem Gebiet gehören, versteht nicht, warum der Bebauungsplan aufgehoben werden soll. &bdquo;Der Bedarf ist ja da“, sagte er gegenüber der LZ. So alt sei der Plan nun auch wieder nicht, dass man ihn neu aufstellen müsste. &bdquo;Und einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, würde Jahre dauern.“

Rubart betont, er sei ebenso wie Freitag verkaufswillig. Leider gebe es Probleme mit der Gemeindeverwaltung. &bdquo;Immer, wenn wir Grundstücke verkaufen wollten, wurden wir von der Gemeinde blockiert.“ Das letzt Haus im Plangebiet sei vor drei Jahren gebaut worden.

Er lasse seine Interessen inzwischen anwaltlich vertreten, so Rubart. Auch wenn das Aufhebungsverfahren laufe, habe man dagegen Widerspruch eingelegt. Es werde demnächst aber Gespräche mit allen Beteiligten geben, wie FDP-Ratsherr Roger Ritter es gefordert hatte . Er hoffe, dass die zu einer Lösung führen.

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