Augustdorfer müssen rund ums Wasser höhere Gebühren zahlen

Augustdorf. Die Gebühren für die Wasserversorgung sowie die Abwasserbeseitigung sollen zum neuen Jahr steigen - teilweise deutlich. Der Betriebsausschuss gab dafür in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich grünes Licht. Nun muss kommende Woche noch der Rat zustimmen.

Zu Jahresbeginn konnten sich die Augustdorfer noch über eine Senkung der Gebühren für die Schmutz- und Regenwasserbeseitigung freuen. Das aber sei ein einmaliger Effekt gewesen, weil man im Vorjahr eine Kostenüberdeckung - also mehr Einnahmen und weniger Ausgabe als angenommen - hatte, wie Gemeindewerke-Leiter Armin Zimmermann im Betriebsausschuss deutlich machte. Und daher fallen die Gebührenerhöhungen für kommendes Jahr kräftiger aus, als sie es ohne diesen einmaligen Effekt gewesen wären.

Hinzu kommt, dass die Eigenkapitalverzinsung in die Gebührenberechnung einfloss. Man hätte darauf verzichten können, doch dann hätten dem Kämmerer 123.000 Euro an Einnahmen gefehlt, die er angesichts der knappen Finanzlage gut gebrauchen kann.

Somit müssen die Bürger im kommenden Jahr 4,52 statt 3,80 Euro (+19 Prozent) für den Kubikmeter Schmutzwasser bezahlen, Regenwasser schlägt mit 43 statt wie bisher 19 Cent (+126 Prozent) je Quadratmeter Grundstücksfläche zu Buche. Unterm Strich bedeutet dies eine Erhöhung von 24 Prozent, legt man bei einem Zwei-Personen-Haushalt ein Schmutzwasseraufkommen von 100 Kubikmetern jährlich und eine versiegelte Grundstücksfläche von 100 Quadratmetern zugrunde. In diesem Fall steigt die Jahresgebühr von 399 auf 495 Euro.

Auch für Trinkwasser ist ab Neujahr mehr zu bezahlen. Hier steigt der Bruttopreis für den Kubikmeter von 2,46 auf 2,79 Euro (+13,4 Prozent). Ebenso steigt der Grundpreis von brutto 36,38 auf 42,80 Euro (+17,65 Prozent). Da der Grundpreis stets gleich bleibt, sind die tatsächlichen Mehrkosten prozentual umso niedriger, je höher der Verbrauch ist. Wer zum Beispiel nur 20 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr verbraucht, zahlt 13,05 Euro mehr, wer 80 Kubikmeter verbraucht, zahlt aber nur 32,96 Euro mehr.

Der Betriebsausschuss hatte auch über den Wirtschaftsplan der Gemeindewerke - also ihren Haushalt für das kommende Jahr - zu beschließen. Größte Investitionsmaßnahme im kommenden Jahr ist die Modernisierung und Erweiterung des Wasserleitungsnetzes mit zugehörigen Anlagen: 1,82 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Wasserdruck-Schwankungen und Unterbrechungen der Wasserversorgung gekommen, besonders im Sommer.

Für die Erweiterung der Kläranlage sind kommendes Jahr 865.000 Euro vorgesehen. Das ist nicht alles: 2026 wollen die Gemeindewerke 1,6 und 2027 2,7 Millionen Euro in die Abwasseraufbereitung investieren. Dem Wirtschaftsplan stimmte der Betriebsausschuss einstimmig bei sechs Enthaltungen zu.

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