Eine Hermann-Statue für Augustdorf

Augustdorf. Das Hermannsdenkmal wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Das hat der Künstler Hans Kordes aus Verl (Kaunitz) zum Anlass genommen und eine Stahlskulptur geschaffen. Die bietet er jeder lippischen Gemeinde zum Aufstellen an. Anschließend kann sie für einen guten Zweck versteigert oder von jemandem gekauft werden. Über das Angebot beriet der Augustdorfer Ausschuss für Bau, Planung und Umwelt.

Was macht man aus der Zahl 150, fragte sich Kordes und fand heraus, dass zur Bauzeit des Denkmals noch in Zoll gemessen wurde. Und 150 preußische Zoll sind im Dezimalsystem 3922 Millimeter. &bdquo;Das war eine charmante Zahl, mit der ich arbeiten konnte. So habe ich einen ,Jubiläumshermann’ genau in der Größe von 150 Zoll, sprich 3922 Millimeter, entwickelt“, schreibt der Künstler an die Gemeinde. Neben den Jahreszahlen und der lippischen Rose sind dort 16 kleine Sterne in Form des Umrisses der lippischen Rose dargestellt. Diese stehen für die 16 Kommunen des Kreises.

Symbol für Lippe Der Hermann sei heute in ganz Lippe das Symbol für das lippische Heimatgefühl, meint Hans Kordes. Daher würde er gerne als Kunstaktion in jeder der Kommunen einen seiner &bdquo;150er Hermänner“ öffentlich ausstellen - als verbindende Aktion. Zum Ende des Jahres kann dann der Hermann entweder käuflich erworben oder einen Teil für einen guten Zweck vor Ort versteigert werden - und zwar all das, was über den Kaufwert hinausgeht. Das Kunstwerk kann vor Ort auf eine ein Meter große Grundplatte aufgedübelt werden. Die Leistung der Kommune besteht in der Auswahl eines möglichen Standortes sowie dem überschaubaren Aufwand zur Erstellung eines notwendigen Fundamentes, was laut Verwaltung etwa 500 bis 600 Euro kosten würde.

Die Politiker im Ausschuss nahmen nach Angaben des Vorsitzenden Matts Uffe Schubert das Angebot positiv auf. Noch festgelegt werden soll, wo die rund vier Meter hohe Stahlskulptur aufgestellt werden soll. Da es sich um eine zeitlich begrenzte Aktion handelt, wäre in Augustdorf als Standort sogar noch der Rathausvorplatz vorstellbar. Alternativ wäre auch der Einmündungsbereich Pivitsheider Straße/ Haustenbecker Straße oder an der Kreisgrenze zwischen dem Kreis Gütersloh und dem Kreis Lippe an der Waldstraße denkbar. Der Standort könnte im Nachgang unter Beteiligung der Fraktionen zeitnah festgelegt werden.

&bdquo;Rotes Pulver“ Als Material ist Cortenstahl vorgesehen. Cortenstahl ist ein wetterfester Baustahl mit Rostoptik. Einer der Nachteile besteht darin, dass er neben der Kreidung der ersten Oxidationsphase und der damit verbundenen Anhäufung kleiner Mengen &bdquo;roten Pulvers“ unter der Installation bei Kontakt mit Regen Eisenionen freisetzt, deren Niederschlag rötliche Flecken auf den benachbarten Oberflächen verursacht. Da die Skulpturen jedoch entweder auf einer offenen Bodenfläche oder einer zeitnah abgängigen Pflasterfläche aufgestellt werden könnte, wäre das ein tolerierbarer vorübergehender Effekt, findet die Verwaltung.

Sofern der Gemeinderat dem zustimmt, könnte die Installation der Skulptur vor den anstehenden 250-Jahr-Feierlichkeiten aufgestellt werden. Sollte der Rathausvorplatz als Standort gewählt werden, könnte die Skulptur während des jährlichen Weihnachtsmarktes versteigert werden.

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