Oerlinghausen. Das Hermannsdenkmal in Detmold feiert am 16. August seinen 150. Geburtstag. Zu diesem Anlass hat der Künstler Hans Kordes ein besonderes Geschenk – einen Hermann für jede lippische Kommune. Jetzt wurde der erste Hermann in Oerlinghausen aufgestellt. Bis mindestens September wird der Oerlinghauser Hermann mit einer Höhe von knapp vier Metern auf dem Rathausplatz zu bestaunen sein. Hans Kordes hat sich einiges vorgenommen, aber mit Unterstützung der lippischen Bürgermeister wird dieses Projekt in allen Kommunen umgesetzt. „Als Hans Kordes den lippischen Bürgermeistern das Projekt vorstellte, war ich sofort begeistert. Es freut mich sehr, dass der Startschuss des Projektes hier in der Bergstadt erfolgt ist“, sagt Bürgermeister Dirk Becker. „Dieser Stahlschnitt des Hermanns-Denkmals ist einer von 16 baugleichen Exemplaren. Sie zusammen bilden das Kunstprojekt: Hermann 150 Zoll. In jeder Kommune des Kreises Lippe steht eine dieser Figuren, denn alle 16 Orte zusammen bilden das „Land des Hermann“, beschreibt Kordes sein Projekt. Und weiter: „Mein Kunstprojekt steht für den Bedeutungswandel, den dieses Monument über die 150 Jahre vollzogen hat.“ Ursprünglich als nationalistisches Denkmal des Kaiserreichs errichtet, haben die Lipper daraus ihr ganz eigenes Symbol der Heimat gemacht. Ganz ohne nationalen Pathos und großdeutschen Dünkel, dem der Errichter, der Architekt und Bildhauer Ernst von Bandel, seinerzeit Ausdruck verleihen wollte. Heute steht unser Hermann, wie er umgangssprachlich genannt wird, ausschließlich für die Verbundenheit zu unserer Heimat in Lippe und OWL. Er droht nicht mehr den Nachbarländern, sondern lädt alle Gäste aus nah und fern zu uns ein.“ Becker hofft auf Spende Zur Zeit der Errichtung des Hermanns, die sich von 1837 bis 1875 hinzog, rechnete man noch in Zoll und nicht in Zentimetern. Die Jubiläumsversion des Hermann ist 150 preußische Zoll hoch, was etwa 3,922 Meter ergab – für jedes Jahr ein Zoll. Auf dem Schild sind 16 lippische Rosen dargestellt. Jede Rose steht für eine Kommune. „Wie sehr der Hermann die Menschen bewegt und verbindet, zeigt, dass alle 16 Orte innerhalb einer Woche dem Projekt zugestimmt hatten,“ beschreibt der Künstler die positiven Rückmeldungen aller lippischen Kommunen. Was nach dem Projektende mit dem Oerlinghauser Hermann geschieht, ist noch unklar. Dirk Becker hofft auf einen Spender, damit das Kunstprojekt und Fotomotiv auf dem Rathausplatz für alle zugänglich bleibt. „Ich bin zuversichtlich, dass uns die dauerhafte Platzierung gelingt. Alternativ wird die künstlerische Arbeit versteigert.“