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Die Panzerbrigade lädt Rettungskräfte zur gemeinsamen Übung in Augustdorf ein

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Vor der Fahrt ins Gelände werden um die Reifen Schneeketten angebracht. Bei der Bundeswehr werden diese „Gleitschutzketten“ genannt. Nicht nur bei winterlicher Witterung sind diese von Nutzen, im matschigen Gelände geben sie Extra-Grip. (Bundeswehr/Celine Liebner) - © Bundeswehr/Celine Liebner
Vor der Fahrt ins Gelände werden um die Reifen Schneeketten angebracht. Bei der Bundeswehr werden diese „Gleitschutzketten“ genannt. Nicht nur bei winterlicher Witterung sind diese von Nutzen, im matschigen Gelände geben sie Extra-Grip. (Bundeswehr/Celine Liebner) (© Bundeswehr/Celine Liebner)

Augustdorf. Wenn es ernst wird, dann dürfen Schlamm, Gefälle und tiefe Fahrspuren für Rettungskräfte kein Problem sein. Die Panzerbrigade 21 hat deshalb eine besondere Übung auf ihrem Truppenübungsplatz organisiert.

Mehr als 50 Einsatzkräfte aus Organisationen wie Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk, Feuerwehr, DLRG und Malteser übten laut Pressemitteilung gemeinsam mit der Bundeswehr das Fahren im schwierigen Gelände. Ziel der Ausbildung: die Resilienz des zivilen Katastrophenschutzes zu stärken – praxisnah, interdisziplinär und mit militärischer Geländeexpertise.

Der Boden noch frostig von der Nacht, die Motoren warm von der Anfahrt, die Ausbildungsgruppe hoch motiviert: Noch vor dem eigentlichen Geländefahren standen technische Vorbereitungen an. Gleitschutzketten wurden um Reifen gelegt, Seilwinden zur

Selbstbergung vorbereitet. Fahrlehrer der Panzerbrigade 21 erläuterten die Grenzen und Möglichkeiten der eingesetzten Fahrzeuge, bevor die Kolonne in das unwegsame Gelände

einbog. Auf matschigen Wegen, in engen Waldpassagen und auf sandigem Untergrund lernten die Einsatzkräfte, ihre Fahrzeuge sicher zu manövrieren. „Viele unserer Fahrzeuge bewegen sich normalerweise auf Asphalt – hier konnten wir testen, wie sie sich auf Sand, Schlamm und unbefestigten Wegen verhalten. Das gibt unseren Einsatzkräften Sicherheit für den Ernstfall“, erklärt Michael Schulze, Leiter der Malteser Georgsmarienhütte.

Fahrtraining und Notfallstrategien

Die Übung war laut Bundeswehr mehr als ein Fahrtraining: Zwischen den Geländefahrten tauschten sich Fachleute über Einsatzverfahren, Funkkompatibilität und Notfallstrategien aus. Jens Kasselmann, Leiter des DRK-Kreisverbandes Osnabrück, dankt für die Zusammenarbeit: „Das ist genau die Art von Kooperation, die im Katastrophenfall entscheidend sein kann. Es ist enorm wertvoll, hier über den Tellerrand zu blicken.“

Die zivil-militärische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz ist kein neues Konzept – ob im Ahrtal, beim Elbehochwasser oder bei Waldbränden: Bundeswehr und Hilfsorganisationen haben in der

Vergangenheit immer wieder gemeinsam Leben geschützt.

Der Ausbildungsleiter der Panzerbrigade 21 sieht in dem gemeinsamen Training einen klaren Mehrwert: „Heute kann geübt werden, was sonst nur theoretisch vermittelt wird. Ich denke, dass sowohl wir von der Panzerbrigade 21 als auch unsere eingeladenen Einsatzkräfte von dieser Ausbildung enorm profitieren.“ Im Zentrum stehe das Vertrauen – in die Technik, in die Verfahren, aber auch in die gegenseitige Verlässlichkeit, denn im Krisenfall müsse jeder Handgriff sitzen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich nach Abschluss der Übung erschöpft, aber zufrieden. „Jetzt habe ich mehr Vertrauen in mein Gerät“, sagt eine Teilnehmerin der Feuerwehr Oesede nach der anspruchsvollen Fahrt im Löschfahrzeug.

„Das nächste gemeinsame Projekt ist bereits in Planung – mit

weniger Fahrpraxis, dafür mit stärkerem Fokus auf konzeptionelle Schnittstellen und operativen Austausch. Eine Übung mit Wiederholungsgefahr“, heißt es abschließend.

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