Warum der Sportplatz an der Grundschule Asemissen erst mal verschwinden wird

Leopoldshöhe. Die Grundschule Asemissen hat seit längerer Zeit mit Platzproblemen zu kämpfen – insbesondere im Bereich der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS). Container sollen nun für Entlastung sorgen. Dafür müssen die Schülerinnen und Schüler jedoch vorübergehend auf ihren Sportplatz verzichten.

Hintergrund ist der gesetzlich verankerte Anspruch auf einen OGS-Platz: Ab 2026 gilt dieser zunächst für alle Erstklässler, ab dem Schuljahr 2029/30 dann für alle Grundschulkinder. Die bisher genutzten Räume an der Schule reichen dafür nicht mehr aus. Um langfristig ausreichend Platz zu schaffen, plant die Gemeinde einen Anbau für rund sieben Millionen Euro.

Während der Bauphase kann der derzeit genutzte OGS-Trakt allerdings nicht genutzt werden – dadurch fehlen der Schule vorübergehend sieben Klassen- und Betreuungsräume.

Interimslösung fürs Essen Auch Mensa und Küche stehen während der Bauzeit nicht zur Verfügung, so dass die Essensversorgung neu organisiert werden muss. Geplant ist, dafür eine kleine Küche im Forum der Schule sowie einen angrenzenden Raum zur Essensausgabe zu nutzen (die NW berichtete). Um den Rechtsanspruch dennoch erfüllen zu können, hat die Gemeinde als Schulträger gemeinsam mit der Schulleitung und dem OGS-Träger, der Volkshochschule Lippe-West, nach eigenen Angaben verschiedene Alternativen geprüft – darunter die vorübergehende Auslagerung von OGS-Gruppen in schulnahe Gebäude außerhalb des Schulgeländes oder an die Grundschule Nord.

Als beste Lösung habe sich jedoch die Aufstellung von Containern direkt auf dem Schulgelände herausgestellt, erklärt Andrea Rodekamp, Fachbereichsleiterin für Bildung und Soziales. Der Sportplatz sei dafür die geeignetste – und zugleich einzige – verfügbare Fläche mit direktem Anschluss an die notwendigen Versorgungsleitungen.

Die geplante Containeranlage erhält die Gemeinde von der Stadt Bad Salzuflen, die in diesem Jahr an einem Schulstandort eine Anlage abbaut. Ein Kauf sei daher nicht nötig. &bdquo;Aber natürlich übernimmt die Gemeinde die Kosten für Abbau, Transport, Wiederaufbau und die Innensanierung“, betont Rodekamp. Laut Angaben der Verwaltung sei diese Lösung deutlich kostengünstiger als die Anmietung neuer Container.

Neubau hat noch zwei Jahre mehr Zeit Die Anlage soll insgesamt sieben Klassen- und Betreuungsräume sowie notwendige Flur- und Abstellflächen umfassen – und damit genau den Raumbedarf abdecken, der während der Bauzeit entsteht. Das Kommunale Gebäudemanagement erstelle derzeit eine Kostenschätzung für Abbau, Transport, Wiederaufbau und Renovierung der Anlage. Diese soll in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 5. Juni vorgestellt werden.

Entlastung kommt auch von Bundesebene: Das Bundeskabinett hat kürzlich eine Gesetzesänderung beschlossen, die den Ländern und Kommunen zwei zusätzliche Jahre Zeit gibt, um die Milliardenhilfen für den Ausbau der Ganztagsbetreuung abzurufen. Für Leopoldshöhe bedeutet das, dass der ursprünglich für den 31. Dezember 2027 geplante Neubau der OGS nun erst Ende 2029 fertiggestellt sein muss.

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