Grundschüler lernen, im Notfall richtig zu handeln

Augustdorf . &bdquo;Was tut ihr, wenn ein Klassenkamerad sich verletzt hat?“, fragt Alexandra Lühmsmeyer vom DRK-Kreisverband Detmold in die Runde. Sofort schnellen die Finger von rund 20 Grundschülern in die Höhe. &bdquo;Wir helfen“, sagt Sebastian (8) aus dem Kreis des Erste-Hilfe-Kurses der Grundschule &bdquo;In der Senne“. Die &bdquo;außerordentliche Lehrerin“ vom DRK lässt nicht locker. &bdquo;Aber wie?“ Nun ist guter Rat teuer. &bdquo;Genau das wollen wir heute lernen“, sagt Alexandra Lühmsmeyer und hat ein dickes Trainingspaket mitgebracht.

Rektorin Ute Krause ist dieses Thema wichtig. &bdquo;Unterricht in Erster Hilfe machen wir regelmäßig seit vielen Jahren. Nur in der Corona-Zeit haben wir diesen Unterricht gezwungenermaßen ausgesetzt“, sagt sie im Gespräch und bekräftigt, dass sie froh sei, die Tradition wieder aufnehmen zu können. Es gehe darum, bei den Kindern Scheu in Notsituationen abzubauen und ihnen ein Gefühl für Hilfemöglichkeiten zu vermitteln. &bdquo;Sie sollen erleben, dass es schlauer ist zu helfen, als in Panik zu verfallen. Das kann in der Schule, zu Hause und auch im Straßenverkehr sehr nützlich sein.“

Bilck in einen Rettungswagen Die ersten beiden Schul-Jahrgänge beschäftigen sich einen Tag mit Erste-Hilfe-Training, die &bdquo;Großen“ zwei Tage lang. Zum Programm gehört auch die Besichtigung eines Rettungswagens, was bei den Kids in der Regel auf großes Interesse stößt.

Das Wichtigste in einer Notsituation: Hilfe holen. Deshalb erarbeitet Alexandra Lühmsmeyer in ihrem Lernkreis als Erstes, wie man einen Notruf absetzt. &bdquo;Wie viele von euch haben ein Handy?“, will die Trainerin wissen. Tatsächlich hat ungefähr ein Drittel der Schüler ein Smartphone dabei, könnte also mit der Notruf-Funktion Hilfe holen. Die Rufnummer 112 kennen sie fast alle: Das stellt sich schnell heraus. Die Schüler lernen nun die &bdquo;sechs Ws“ kennen: Was, Wo, Wer ruft an, Wie viele Verletzte, Welche Verletzungen und schließlich: Warten. Warum ist es wichtig, Zahl und Art der Verletzungen anzugeben? Darauf kommen die Kids nicht so ohne Weiteres. &bdquo;Im Rettungswagen ist immer nur eine Liege“, erklärt Lühmsmeyer. Die Leitstelle müsse also wissen, wie viele RTWs losgeschickt werden müssen. &bdquo;Nicht vorschnell das Gespräch abbrechen“, mahnt sie. Denn es könnte noch eine Information fehlen oder nicht angekommen sein. Außerdem gibts Tipps vom anderen Ende der Leitung, die man sonst vielleicht verpasse.

Verbandanlegen üben Und dann wirds praktisch. Die Kinder lernen, Handschuhe zu benutzen und einen Kopf-Verband anzulegen. &bdquo;Nicht so fest, dass der andere Kopfschmerzen bekommt, aber auch nicht so locker, dass der Verband abrutscht“, mahnt die Trainerin. Wiederholt macht sie die Runde und prüft den richtigen Sitz des Verbandes bei den Pärchen, die sich gegenseitig einen Verband angelegt haben. Dabei werden sie auch noch unterstützt von Lehrerin Ulrike Villing und Schulbegleiterin Yoksulabakan Selva.

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