Bad Salzuflen. Viele Parteien hatten im Bürgermeisterwahlkampf die Versorgung mit öffentlichen Toiletten aufs Korn genommen. Eine Arbeitsgruppe soll jetzt unter anderem klären, ob die Anlagen in den Parkhäusern reaktiviert werden. Dessen ungeachtet haben Staatsbad und Stadtwerke schon einmal eine deutliche Komfortsteigerung vorgestellt.
Seit 2013 gibt es in Bad Salzuflen die Aktion „Nette Toilette“. Anfangs waren es fünf Gastronomen, die ihre Toilettenanlagen für Besucher zur Verfügung gestellt haben – gekennzeichnet durch einen roten Aufkleber an der Eingangstür. Seit diesem Oktober hat sich die Zahl jetzt auf neun Betriebe fast verdoppelt. Dank der Unterstützung der Stadtwerke als Sponsorenpartner erhalten die Betriebe eine Aufwandsentschädigung. Die Nutzer der Toiletten brauchen weder eine Gebühr zu zahlen, noch gibt es einen Verzehrzwang.
„Nette Toiletten“ sind hier zu finden: Eiscafé Caramia Gelateria, Parkstraße 10; Park Café Konditorei, Parkstraße 16; Hotel & Cafe Rosengarten, Bismarckstraße 8; Wirtshaus zum Salzsieder, Dammstraße 8; Café Herzhaft, Lange Straße 1; Café Esquina, Lange Straße 53; Bistro Cafe KlarText, Am Markt 36; Restaurant Ratskeller, Am Markt 26; Wirtshaus Lebenslang, Am Markt 25. Ein Flyer mit allen Infos zur „Netten Toilette“ gibt es gedruckt im Kurgastzentrum oder als Download im Internet: www.bad-salzuflen.de
„Erfreulich ist, dass alle bisherigen Gastronomen auch weiterhin das Projekt unterstützen“, betont Frauke Borgstede vom Stadtmarketing und wertet das als Indiz, dass sich die Aktion nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Betrieben bewährt habe. Da die Idee auch in anderen Städten umgesetzt werde, gebe es regelmäßig Gäste, die sich an der Tourist-Information im Kurgastzentrum mit dem Info-Flyer versorgen. Dieser ist jetzt neu gedruckt worden und listet auch die anderen öffentlichen Toiletten beispielsweise im Kurparkbereich oder am Salzhof mit auf. Ebenso wie auf den Aufklebern ist hier gekennzeichnet, ob der Betrieb einen Wickeltisch zu bieten hat oder die Toilette barrierefrei ist.
Wie Stadtwerke-Pressesprecher Johannes Dittmar erklärt, investiert die Tochter-Gesellschaft der Stadt einen vierstelligen Betrag pro Jahr in das Projekt. Musste das Budget in der Vergangenheit von Jahr zu Jahr neu bewilligt werden, könne man nun für drei Jahre Planungssicherheit bieten. Zudem gebe es noch einen Puffer, wenn sich weitere Betriebe zur Teilnahme entschließen würden.
Einen Zusammenhang der Ausweitung der „Netten Toilette“ zur Diskussion um eine mögliche (kostspielige) Reaktivierung der Parkhaus-Toiletten verneinte Johannes Dittmar auf Nachfrage der LZ. Diese Frage werde ein Arbeitskreis aus Stadt, Staatsbad und Stadtwerken nun unabhängig beantworten. Die Planungen hätten sich hier überschnitten.