Bad Salzuflen-Werl/Aspe. Knetterheide wächst und wächst. Im Baugebiet Südfeld sind alle Baugrundstücke verkauft, jetzt wird ein neues Areal erschlossen. Auf dem 4,4 Hektar großen Gebiet zwischen Fritz-Niewald-Weg, Veilchenweg und Südfeld soll eine neue Siedlung entstehen. Dafür aber muss erst ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden, den das Planungsamt für den Aufstellungsbeschluss im Stadtentwicklungsausschuss vorstellte.
Demnach könnten auf dem Areal etwa 38 Häuser auf relativ großzügigen Grundstücken von knapp 500 bis 740 Quadratmetern entstehen. Die Häuser würden über eine Ringstraße erschlossen. Wie bei den vorherigen Baugebieten im Südfeld auch ist geplant, die Grundstücke zum Endpreis zu verkaufen, das heißt, die Stadt würde vorab für die Erschließung des Areals mit Straßen und Anschlüssen sorgen.
Freie Wähler kritisieren Pläne
Die Freien Wähler haben sich zum weiteren Ausbau des Baugebiets Südfeld zu Wort gemeldet. „Es kann nicht sein", schreibt Monika Prüßner-Claus in einer Pressemitteilung, „dass junge Familien für das Baugebiet beworben werden, und sie anschließend feststellen müssen, dass ihre Kinder in dem Ortsteil keine Plätze in Kitas, Grundschule oder OGS bekommen". Daher stellen die Freien Wähler den Antrag an den Bürgermeister, die Infrastruktur anzupassen. Dafür müsse ermittelt werden, was die Umstellung der Grundschule Knetterheide von Drei- auf Vierzügig kosten würde, auch das Angebot der drei Kitas vor Ort müsse erweitert werden. Die Mittel dafür sollen nach Willen der Freien Wähler rechtzeitig im Haushalt 2017 verankert werden.Bis dahin allerdings muss der Bebauungsplan noch das übliche Verfahren mit Umweltprüfung und öffentlicher Beteiligung durchlaufen. Im Durchschnitt, so erklärt Fachdienstleiterin Ulrike Niebuhr auf Nachfrage, daure das etwa 1,5 Jahre. Voraussichtlich ab 2018 könnten Häuslebauer dann die Grundstücke erwerben. Doch damit ist im Südfeld voraussichtlich noch nicht Schluss. Aufgrund der großen Nachfrage überlegt die Verwaltung, auch nördlich des Fritz-Niewald-Weges die restlichen Grünflächen zu erwerben, um dort weiteres Bauland auszuweisen.
Dafür allerdings müsste der Flächennutzungsplan entsprechend geändert werden. Auf dem Areal könnten dann gegebenenfalls zwei weitere Bauabschnitte entstehen. Dann gäbe es auch die Möglichkeit, wie Baudezernent Rolf Oberweis im Ausschuss auf eine Nachfrage von Monika von Canstein (SPD) betonte, eine Art „Dorfmittelpunkt" im Südfeld anzulegen. Dort könnte dann zum Beispiel ein Gemeinschaftshaus entstehen.
Die ehemalige Acker- und Wiesenfläche im Südfeld wird seit dem Jahr 2000 bebaut. Zunächst wurde das Baugebiet A nördlich des Grünzuges erschlossen. Es folgten die Baugebiete B 1, B 2 und B 3, in denen mittlerweile fast alle Flächen bebaut sind.
Damit hat die Stadt auf dem Areal bislang etwa 180 Grundstücke verkauft. Lagen im Südfeld bisher alle Baugebiete im städtischem Besitz, so befindet sich der Großteil der nun in Planung gehenden Fläche B 4 in Privateigentum. Die Grundstücke sollen gemäß einer „freiwilligen Umlegung" bezahlt werden, darüber bestehe mit den Eigentümern Einvernehmen, so das Planungsamt.