Lüfter sollen Schadstoffe aus Schul-Containern im Lohfeld pusten

Bad Salzuflen. Lange genug haben Lehrer, Eltern und Schüler sich über die unzumutbaren Zustände in den Containern des Schulzentrums Lohfeld beschwert. Nun sind die Mitglieder des Ausschusses für Bildung und Kultur vorbeigekommen, um sich selbst ein Bild von den Bedingungen zu machen, unter denen dort unterrichtet wird.

Sollte man im Lohfeld Hoffnungen gehabt haben, das ewige Provisorium werde nun einem Neubau weichen, dämpften Politik und Verwaltung diese. Vielmehr sollen die Container fit gemacht werden, um noch einige Zeit durchzuhalten – sie hätten jetzt ihre &bdquo;Halbwertzeit" erreicht, wie es von Seiten der Verwaltung hieß.

Grund für den Termin vor Ort unmittelbar vor Ferienbeginn war die Tatsache, dass die Leitung der Eduard-Hoffmann-Realschule in Absprache mit den Eltern entschieden hatte, die Container zwei Wochen vor Schuljahresende für den Unterricht zu sperren, nachdem bei Messungen Schadstoffe in der Raumluft gefunden worden waren. Was nun nicht ganz so schlimm war, denn für die Abschlussklassen, die in den Containern lernten, sei die Schulzeit nach den Prüfungen faktisch ohnehin vorbei gewesen, so Schulleiterin Sonja Billerbeck.

Schimmel in den Unterrichtsräumen Laut Ronald Achtsnick (Hochbauamt) hatten &bdquo;Spürhunde" Schimmel gefunden, der aber nicht sichtbar und damit schwierig zu lokalisieren war. Zugleich sei der Formaldehydgehalt der Raumluft erhöht gewesen, was auf Feuchtigkeit hindeute: &bdquo;Das ist ein Baumangel – der Boden ist aus Spanplatte, nicht wasserdicht behandelt, so dass Feuchtigkeit durch den Teppichboden eindringen kann." Zwar seien die gemessenen Schadstoffwerte erhöht gewesen, aber nicht über dem Grenzwert. Durch richtiges Lüften sei der Mangel zu beheben.

Nun sind die Container aber kein Hochsicherheitstrakt, intensives Lüften außerhalb der Unterrichtszeit daher nicht zu empfehlen, wie die Schulleiterin anmerkte. Die Stadt als Schulträger will nun einen Raum versuchsweise mit einer automatischen Lüftungsanlage ausstatten und bei der Gelegenheit auch gleich alle anderen Mängel an Böden, Wänden, Fenstern und Heizung beseitigen. &bdquo;Wenn wir damit Erfolg haben, werden wir die übrigen Räume genau so herrichten", kündigte Achtsnick an.

Man plane zwar, damit bis Ferienende durch zu sein, sagte der Amtsleiter, schränkte aber ein: &bdquo;Wahrscheinlich dauert es drei bis vier Wochen länger." Für Sonja Billerbeck keine gute Prognose: &bdquo;Dann müssen wir sehr eng zusammenrücken und etliche Angebote vorübergehend streichen, wie Ganztagsbetreuung, Mittagspause oder Differenzierungsangebote."

Auch optisch sollen die Container innen überarbeitet werden, der Flickenteppich aus Holzplatten an Wänden und Böden, der die Löcher abdeckt, verschwinden. Achtsnick sagte zu, bei der Gestaltung die Schüler einbeziehen zu wollen – in der Hoffnung, dass das, was selbst mitgestaltet wurde, dann pfleglicher behandelt wird.

Hoffen auf Erfolg der Sanierung &bdquo;Es ist erschreckend, wie das hier aussieht", brachte Christine Fanenbrück (Grüne) im Ausschuss ihre Eindrücke von der Besichtigung der Container auf den Punkt. Man müsse für die Schüler vernünftige Lernbedingungen schaffen. Eine Diskussion über mögliche Lösungen der Misere bremsten Ausschussvorsitzender Frank Sommerfeld (SPD) und Michael Richter (CDU) allerdings frühzeitig aus: &bdquo;Das ist Sache der Verwaltung und des Bauausschusses, wir können uns nur informieren." Michael Böttcher (SPD) gab sich zuversichtlich, dass die Sanierung Erfolg haben wird.

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