Tierischer Vandalismus in der Salzestadt - wer löst das Rätsel der mysteriösen Löcher?

Bad Salzuflen / Ehrsen-Breden . &bdquo;Nein, an Aliens haben wir noch nicht wirklich gedacht", sagt Gerd Bollhöfer und schmunzelt. Dabei ist ihm überhaupt nicht zum Lachen zu Mute. Seit rund vier Wochen wird der schmucke Garten seines alleinstehenden Einfamilienh auses an der Heldm anstraße beinahe jede Nacht aufs Neue verwüstet. Seine Frau Carola und er können sich nicht erklären, wer dahinter steckt. Jetzt hoffen sie auf mögliche Hinw eise aus der LZ-Leserschaft.

Ein Spätso mmertag am Fuße des Hollensteins. Die Luft flirrt vor Hitze, der Blick über Bad Salzuflen ist einmalig. Die Einfahrt, das Haus und de r Garten der Bollhöfers machen einen sehr gepflegten Eindruck – bis der Blick auf die Rasenfläche fällt. Diese ist an vielen Stellen merkwürdig gekräuselt. Bei näherer Betrachtung sind zudem viele Löcher zu erkennen. Manche sind nur klein, andere bis zu 15 Zentimeter breit und 20 Zentimeter tief. Doch das ist längst nicht alles. Auch das hintere Rasenstück und die sich anschließende Wiese zum Wald hin bieten das gleiche Bild. Insgesamt sind mehrere Hundert Quadratmeter auf dem Grundstück verwüstet.

Außer Löchern keine Spuren &bdquo;Anfangs habe ich die Stellen noch ausgebessert. Aber als es dann am nächsten Morgen wieder genauso wie vorher aussah, habe ich es gelass en", so Gerd Bollhöfer. Seit einem halben Jahrhundert lebt das Eh epaar an der Heldmanstraße. &bdquo;Aber so was habe ich noch nie erlebt. Auch unsere Nachbarn nicht", sagt der Rentner. Die spanne nde Frage lautet: Wer verunstaltet beinahe jede Nacht de n Garten der Bollhöfers? Und warum? Das Ehepaar geht von einem oder mehreren Tieren aus. Aber welche? Maulwürfe? Wohl kaum, die arbeiten eher unterirdisch. Wildschweine? &bdquo;Nein, glaube ich auch nicht. Die würde man hören, auch würden die andere Spuren hinterlassen. Außerdem ist unser gesamter Garten eingezäunt. Und die Einfriedung ist nach wie vor intakt, auch unterirdische Schlupflöcher haben wir nicht gefunden", sagt Carola B ollhöfer.

&bdquo;Vielleicht landen die Wildschweine mit dem Fallschirm auf unserem Rasen", hat ihr Mann seinen Humo r no ch nicht ve rloren.

Enkel J oah (13) hat eine andere Vermutung: ein oder mehrere Waschbären. Das hält Stadtförster A lexander v on Leffern für wenig wahrscheinlich. Es bleibt also ein Rätsel. Eine Nacht lang ha ben sich die Bollhöfers in ihrer Gartenhütte bei einer Wache abgewechselt. Zu hören war wieder nichts . Nur Caro la Bollhöfer konnte etwas aus einiger Entfernung beobachten: &bdquo;Es sah aus wie ein mittelgroßer Hund, war aber auch blitzschnell versch wunden." Die Bollhöfers hoffen jetzt auf Hinweise, wer der Verursacher sein könnte. Wer einen Tipp hat, kann sich unter salzuflen@lz.de melden.

Das sagt der Stadtförster Di e Redaktion befr agte Stadtförster Alexander von Leffern zu dem mysteriösen Fall. Dass hier Waschbären am Werk sind, hält er für wenig wahrscheinlich. Diese Tiere gebe es zwar immer häufiger in freier Wildbahn, sie seien aber eher an Wasserläufen und im Wald anzutreffen. Dass Waschbären nachts Löcher auf offener Szene in die Erde buddeln, sei überhaupt nicht typisch. Auch Vögel sieht von Leffern nicht als Verursacher. &bdquo;Der Beschreibung nach ist der Schaden zu groß." An Wildschweine glaubt der Experte ebenfalls nicht. Die würden handelsübliche Gartenzäune mit voller Wucht einrennen und nicht etwa schonen und drübers pringen. Insgesamt kann sich auch der Stadtförster aus der Beschreibung der Schäden keinen wirklichen Reim ma chen.

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