Große Fenster und helle Räume beeindrucken im Schulzentrum Aspe

Bad Salzuflen/ Werl-Aspe . Um den Neubau und die Sanierung des Schulzentrums Aspe hatte es in jüngster Vergangenheit einige Diskussionen gegeben. Die explodierenden Kosten (siehe Kasten) hatten sogar dazu beigetragen, dass die Koalition aus SPD und CDU zerbrach. Mittlerweile hat sich der Staub gelegt, die Arbeiten schreiten voran. Die Mitglieder des Ortsausschusses Werl-Aspe hatten nun Gelegenheit, einen Blick auf die Baustelle zu werfen.

Ronald Achtsnick, Fachbereichsleiter Hochbau, führte die Politiker dabei in die sogenannten Lernhäuser. In den drei Gebäuden sollen die Realschüler ab dem Frühjahr kommenden Jahres pauken. Um Ostern herum sollen die Klassenräume bezugsfertig sein.

Ganz soweit ist es noch nicht, aber die kleine Delegation konnte sich schon einen ganz guten Eindruck verschaffen, wohin die Reise geht. Die Politiker zeigten sich angetan von den großen Fenstern und den hellen Holzwänden. Das Holz soll im Idealfall nicht nur ein heimeliges Gefühl bei Schülern und Lehrern auslösen, sondern die Bauweise hat laut Achtsnick auch finanzielle und ökologische Vorteile, wie er gegenüber der LZ sagt. &bdquo;Mit der Vollholzbauweise lassen sich einige Tonnen an Kohlenstoffdioxid einsparen." Das sei auch ein Beitrag, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. &bdquo;Ein Baum speichert CO2", so Achtsnick. Werde das Holz verbaut, bleibe das CO2 in Form von Kohlenstoff gebunden.

Zudem erweist sich der Bau mit Holz als vergleichsweise günstig. &bdquo;Im Gegensatz zu den Kosten für den Betonrohbau sind wir bei der Holzbauweise im veranschlagten Kostenrahmen von rund 1,1 Millionen Euro geblieben", sagt Achtsnick. Bei dem Material handele es sich um Holzarten aus der Region.

Die vergleichsweise kleinen Lernhäuser fügen sich nach Ansicht Achtsnicks gut in die Umgebung ein. &bdquo;Man nimmt sie anders wahr als einen Riesenkomplex." Ein weiterer Vorteil: Sollten die Schülerzahlen im Laufe der Jahre steigen, könnten weitere Lernhäuser angebaut werden. Verbunden sind sie über eine Magistrale, eine Art Flur. Optisch ergebe sich eine Kammstruktur, so Achtsnick. Aber wie steht es um die Widerstandsfähigkeit der Holzwände, wenn sich Schüler dort mit Stiften verewigen? Das wollte die Ortsauschussvorsitzende Sigrid John (SPD) wissen.

Die Planer hoffen jedenfalls, dass die Schüler ein Zuhause-Gefühl in den neuen Räumen entwickeln und dementsprechend rücksichtsvoll mit dem Klassenzimmer umgehen, sagte Achtsnick.

Bis die neuen Räume bezugsfertig sind, werden die Schüler in Containern unterrichtet. Bisher habe es dort keine Beschwerden über schlechte Luft gegeben, sagte Achtsnick.

Im Schulzentrum Lohfeld hatten die Container immer wieder Debatten ausgelöst, dort sollen nun zusätzliche Lüfter ein besseres Klima schaffen. Auch über den Baustellenlärm hätten sich bisher weder Anwohner noch Schüler beklagt.

Dass die Schüler sich nicht von den Arbeiten gestört fühlen, führt Verwaltungsmitarbeiter Achtsnick auch darauf zurück, dass es ja &bdquo;ihre" Klassenräume sind, die da gebaut werden. &bdquo;Ich glaube, dass die Schüler sich auf die neuen Räume freuen und die Arbeiten dafür in Kauf nehmen", so Ronald Achtsnick.

Neubau und Sanierung Neubau und Sanierung des Schulzentrums Aspe werden nach jetzigem Stand mit 34 Millionen Euro zu Buche schlagen. Noch sind aber nicht alle Ausschreibungen vergeben. Viele Politiker glauben daher, dass es am Ende teurer kommt. 2014 war die Stadt bei den ersten Schätzungen noch von einer Summe deutlich unter 20 Millionen ausgegangen. Vor allem der Boom der Baubranche hat nach Ansicht der Verwaltung zu den massiv gestiegenen Preisen geführt: So haben sich beispielsweise die Kosten für den Rohbau auf knapp zwei Millionen Euro verdoppelt. Laut Plan sollen die gesamten Arbeiten, inklusive Sanierung der Gesamtschule, Ende 2021 abgeschlossen sein.

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