Anbau für das Gymnasium Horn-Bad Meinberg wächst in die Höhe

Horn-Bad Meinberg. Es geht täglich sichtbar voran auf der Baustelle am städtischen Gymnasium Horn-Bad Meinberg. Hier entsteht in den kommenden Monaten ein Anbau für die derzeit etwa 600 Schüler. Der Bedarf an Räumen für verschiedene Nutzungen war in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Dieser soll nun mindestens für die nächsten 20 Jahre gedeckt werden.

Jens Schröer von der Detmolder Firma EPU leitet den Baufortschritt von einem Container auf dem Gelände. Baustart war Ende Mai; ab Jahresende sollen die Dächer - ein Pult- und ein Flachdach - für Trockenheit im Gebäude sorgen. Darauf wird eine Fotovoltaikanlage installiert. Die Beheizung erfolgt über den Wärmeverbund im Schulzentrum. Die Fassade wird aus HPL-Schichtstoffplatten und Putz bestehen.

Bereits gut sichtbar ist der große Mehrzweckraum, bislang voller Stahlstützen. Er kann durch Trennwände unterteilt werden und bis zu 199 Personen aufnehmen. Mithilfe eines Treppenlifts werden Gehandicapte in den Saal gelangen. Gehbehinderte Schüler können den Fahrstuhl im Altgebäude nehmen und von dort in den zweiten Stock gelangen. Das Gymnasium habe bislang keine Aula, verdeutlich stellvertretende Schulleiterin Bianca Schimmel die Notwendigkeit des Mehrzweckraums. Künftig können hier Veranstaltungen stattfinden oder die Abi-Klausuren geschrieben werden. Ein separater Zugang wird für Veranstaltungen nach Schulbetrieb geschaffen.

Informatik und Kochen Der Neubau entsteht in einer Mischbauweise: Auf einen massiven Sockel kommt ein Holzrahmenbau. Mit dem Altbau wird er über einen verglasten zweistöckigen Verbindungsgang verbunden. Im Erdgeschoss sind ein Informatik-/Robotikraum für die AG, zwei Informatikräume, eine Schul- und Lehrküche, zwei Klassenräume, WCs (barrierefrei), Besprechungsraum und Lager geplant. Offene Lernzonen gibt es auf beiden Ebenen.

&bdquo;Wir wollen mehr in Differenzierungsräumen und offenen Lehrzonen arbeiten, um dem Lernen im 21. Jahrhundert gerecht zu werden“, so Schimmel. Im Obergeschoss gibt es vier Räume für die Oberstufe sowie vier Differenzierungsräume, des Weiteren Besprechungszimmer und Toiletten. 2000 Quadratmeter Nutzfläche wird das Gymnasium hinzugewinnen.

Rund 10 Millionen Euro werden die Baumaßnahmen kosten. Die Kosten für die Inneneinrichtung werden sich auf weitere rund 713.000 Euro belaufen. Sie beinhalten die Ausstattung der Klassenzimmer und Lernbereiche, eine Lehrküche, die Ton- und Videotechnik, die digitale Ausstattung sowie alle sonstigen beweglichen Einrichtungsgegenstände.

Arbeit für regionale Firmen Die Arbeiten liegen in den Händen von regionalen Unternehmen. &bdquo;Größtenteils haben Unternehmen aus der Umgebung das wirtschaftlichste Angebot eingereicht“, erklärt die städtische Architektin Jessica Hensel zu den Ergebnissen der Auftragsvergabe. Nur ein kleines Manko gibt es: Ein paar Parkplätze werden wegfallen.

Wie geht es weiter: Ab Oktober ist der Holzrahmenbau an der Reihe, erklärt der Bauleiter. Bis Ende Dezember sollen Wände, Decken und das Dach stehen. Bis August nächsten Jahres soll alles fertig sein. Das Gelände wird zudem begrünt und Beete sowie Bäume erhalten. Und zwar in Absprache mit dem Baubetriebshof, so Jessica Hensel, der auch für die Pflege zuständig sein wird.

Dann geht es mit einer Umstrukturierung im Altbau weiter: Hier sollen drei Klassenräume für neue Verwaltungsräume weichen, beispielsweise für die Schulsozialarbeit, erzählt Bianca Schimmel. Auch die Schülervertretung wird einen Raum erhalten. Ihre Bedenken wegen störenden Lärms während des Unterrichts haben sich nicht bewahrheitet. &bdquo;Mit der Lautstärke habe ich es mir schlimmer vorgestellt.“

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