Neuer Blitzer an der Ostwestfalenstraße hat schon über 1400 Mal geknipst

Bad Salzuflen . Der neuinstallierte Blitzer an der Ostwestfalenstraße an der Abfahrt zum Messezentrum ist auf dem besten Weg, sich bezahlt zu machen. 1.443 Verstöße hat der Kreis Lippe dort seit dem Tag der Inbetriebnahme am 16. August bis zum 30. September bereits gezählt. Rund 46.000 Euro an Buß- und Verwarngeldern sind so zusammengekommen.

Das berichtet Stephan Bethge, Teamleiter Verkehrsüberwachung beim Kreis Lippe. Etwa 120.000 Euro hat die laserbasierte Anlage ihm zufolge gekostet. Aufgestellt worden ist das Gerät auf Empfehlung der Unfallkommission. In ihr sitzen Vertreter von Polizei, Straßenbaulastträgern, Bezirksregierung und des Kreises Lippe.

85 Prozent fahren zu schnell Eine verdeckte Verkehrsmessung habe zuvor ergeben, dass 85 Prozent der Fahrer, die in Richtung Lemgo unterwegs sind, auf der Strecke deutlich schneller als die erlaubten 70 Stundenkilometer fahren, berichtet Bethge. &bdquo;Sie waren im Schnitt mit 100 Stundenkilometern unterwegs. Das ist eine Gefährdung für die Leute, die vom Messezentrum kommend auf die Ostwestfalenstraße fahren wollen." Laut Kreis Lippe haben sich im Jahr 2018 an der Stelle elf Unfälle ereignet, 2017 waren es demnach neun. Von 2015 bis 2017 habe es drei Unfälle mit Schwerverletzten gegeben.

Vor allem an Wochenenden drücken die Leute auf der Strecke aufs Gaspedal, hat Bethge festgestellt. &bdquo;Vielleicht liegt es daran, dass dort dann weniger Verkehr herrscht." Ein Fahrzeug wurde an einem Sonntag mit 146 Stundenkilometern gemessen – mit mehr als dem doppelten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. &bdquo;Hier ist zu prüfen, ob es sich um Vorsatz handelt", sagt Bethge. &bdquo;Das fährt niemand aus Versehen zu schnell, weil er gerade abgelenkt ist." Dem Raser droht neben einem Bußgeld ein Fahrverbot.

Viele Pendler kennen die Anlage noch nicht Die meisten der Fahrer, die geblitzt werden, bewegen sich aber im Bereich eines Verwarngeldes. 1.089 der Fahrzeuge waren laut Bethge zwischen 11 und 20 Stundenkilometer zu schnell. &bdquo;Im Durchschnitt müssen sie um die 17 Euro zahlen." 354 der Fahrer lagen mehr als 21 Stundenkilometer über den erlaubten 70. In diesen Fällen werde ein Bußgeld fällig, im Schnitt 75 Euro.

Dass in nicht einmal eineinhalb Monaten mehr als 1400 Menschen geblitzt wurden, hält Bethge für nicht besonders ungewöhnlich. Zum einen sei die Anlage neu und vielen Pendlern noch nicht bekannt gewesen, zum anderen führen auf der Strecke viele Ortsfremde, die zur Autobahn wollen.

Ein bisschen wundert sich Bethge aber doch: Immerhin hat der Kreis vor dem Blitzer Schilder aufgestellt, auf der vor Radarüberwachung gewarnt wird. &bdquo;Viele scheinen die Schilder aber nicht besonders ernst zu nehmen."

Freiwillige Vorwarnung Dass der Kreis selbst mit den Schildern vor dem Blitzer warnt, sei eine rein freiwillige Maßnahme, sagt Bethge. &bdquo;Aber es geht uns tatsächlich darum, dass sich die Leute an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und nicht darum, möglichst viel Geld zu kassieren. Aber das glaubt uns ja immer keiner."

Die Aufnahmen der geblitzten Fahrzeuge werden in dem Gerät auf einer SD-Karte gespeichert und einmal pro Woche von einem Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung auf einen Laptop überspielt, anschließend werden die Aufnahmen ausgewertet. Auf 95 Prozent der Bilder seien die Fahrer zu identifizieren, sagt Bethge. Ähnlich wie bei Handykameras werde die Aufnahmequalität der Blitzer mit der Zeit immer besser. Gleich geblieben ist seiner Beobachtung nach die Zahl der Raser. Seit mehr als 15 Jahren ist Bethge im Bereich der Verkehrsüberwachung tätig. &bdquo;Am Verkehrsverhalten der Leute hat sich in der Zeit nicht viel geändert."

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