Meinung: Wer nach einem Geschwindigkeitsverstoß zahlen muss, lernt schneller

Lage. Seit 2017 steuert Detmold die mobile Verkehrsüberwachung selbst. Die Stadt hat eigene Anlagen und ist unabhängig vom Kreis Lippe, der ebenfalls Blitzer aufstellt. Jetzt macht Detmold ein interessantes Angebot für die Städte und Gemeinden, die bereits in der Kommunalen Ordnungspartnerschaft dabei sind: Es soll einen Zusammenschluss im Bereich der Verkehrsüberwachung geben. Geblitzt werden soll zum Beispiel vor Kitas, Heimen, Schulen oder da, wo es mehr Unfälle gibt. Dass es dagegen Bedenken in der Lagenser Politik gibt, kann LZ-Redakteurin Astrid Sewing nicht nachvollziehen.

Es muss ans Portemonnaie gehen Die Zusammenarbeit im Ordnungsdienst hat sich bewährt, jetzt geht Detmold einen Schritt weiter und offeriert etwas, was viele Bürger fordern: Mehr Kontrolle der Tempolimits. Dabei geht es nicht um eine bestimmte Kommune oder um jede Straße. Es geht vor allem um die extra eingerichteten Tempobegrenzungen für die Tempo-30-Zonen. Die Schilder hat man dort ja nicht ohne Grund aufgestellt. Vor Kindergärten, Schulen Heimen soll langsamer gefahren werden. Oder auch da, wo es unübersichtlich ist.

Damit will man bestimmte Personengruppen schützen, Kinder, Senioren, Fußgänger, Radfahrer, auch die Autofahrer selbst. Wenn man diese Zonen einrichtet, dann reichen diese Schilder nicht. Das zeigt der Alltag, es manifestiert sich in vielen Bürgerbeschwerden. Und schlimmer noch: Die Schilder suggerieren eine Sicherheit, die es nicht gibt, wenn dort zu schnell gefahren wird. Was man durchsetzen will, das muss man kontrollieren. Und wenn es ans Portemonnaie geht, dann erzieht das besser als jeder grimmige Smiley einer elektronischen Tempomessung.

Das Angebot aus Detmold ist deshalb sehr gut - und zudem auch noch ohne Risiko. Dass Detmold von einem Überschuss die Hälfte bekommt, ist fair. Schließlich trägt sie das Risiko. Und die beteiligten Kommunen bekommen zehn Prozent vom Überschuss - wie viel das ist, kann zwar keiner sagen. Aber spielt das eine Rolle? Sie haben auf jeden Fall mehr als jetzt. Sie gewinnen doch auf alle Fälle in Sachen Sicherheit dazu, wenn künftig gemeinsam von sechs Städten und Gemeinden festgelegt wird, wo die mobilen Blitzer stehen sollen.

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