Kevin Kühnert diskutiert auf dem roten Sofa der Salzestadt

Bad Salzuflen . Kevin Kühnert, &bdquo;der Hoffnungsträger der SPD", wie er derzeit in den Medien tituliert wird, hat am Samstagnachmittag gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Roland Thomas und Landrat Dr. Axel Lehmann auf dem roten Sofa in Bad Salzuflen Platz genommen. Das Trio diskutierte an der Salzebrücke/Ecke Dammstraße unter dem Motto &bdquo;Wem gehört die Stadt? Politik für die Vielen" drängende Zukunftsfragen.

Eine schwarze Jute-Tasche mit pinkfarbenem Juso-Aufdruck: Mehr Gepäck hatte Kevin Kühnert (31) nicht dabei, als er am Samstag über die Salzebrücke in Richtung Dammstraße marschierte, wo ihn schon zahlreiche Bürger erwarteten. &bdquo;Der hat gute Ansichten. Ich kenne ihn aus dem Fernsehen und würde mich gerne mal mit ihm unterhalten", outete sich eine ältere Dame als Fan. Auch Lina Meier freute sich sichtlich, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD und noch amtierenden Chef der Jungsozialisten persönlich kennenzulernen. &bdquo;Ich bin auf gute Antworten gespannt", verriet die Schülersprecherin der Gesamtschule Aspe, die als jüngste Ratskandidatin der Salzufler SPD für den Ortsteil Wülfer-Bexten antritt und den Talk professionell moderierte.

Klima, Digitalisierung und Mobilität lauteten die Hauptthemen, zu denen die drei Gesprächspartner Stellung beziehen sollten. Zum Thema Klima ließen es sich Bürgermeister und Landrat nicht nehmen, sich mit dem &bdquo;European Energy Award" zu brüsten. Das europäische Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik hat der Kreis Lippe als bester Kreis in Deutschland erstmalig, die Stadt Bad Salzuflen bereits zum zweiten Mal in Folge erhalten. &bdquo;Damit kann der Bund allerdings nicht punkten", sagte Kevin Kühnert mit einem Schmunzeln. &bdquo;Bis zu einer Plakette ist es noch eine lange Strecke." In Sachen Ausbau erneuerbarer Energien sei man allerdings auf einem guten Weg. &bdquo;Die Kommunen müssen künftig an den Einnahmen beteiligt werden", brachte Kühnert ein sogenanntes Windbürgergeld ins Spiel.

Mobilität wird sich in rasantem Tempo ändern

Auf die Frage von Lina Meier, ob Digitalisierung nur ein Thema für junge Leute sei, war sich das Trio auf dem roten Sofa grundsätzlich einig: &bdquo;Nein". Dr. Roland Thomas beschrieb es als Lebensgrundlage für alle, der Landrat forderte 5G an jeder Milchkanne. &bdquo;Digitalisierung bedeutet Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ist inzwischen so wichtig wie Wasser aus dem Hahn und Strom aus der Steckdose", setzte der Juso-Chef noch einen drauf. Man müsse die bereits vorhandenen Techniken nutzen und vorausschauende Entwicklungen nicht als Science-Fiction abtun.

&bdquo;Auch unsere Mobilität wird sich in rasantem Tempo ändern", prophezeite der Berliner, dem es ein Dorn im Auge ist, dass sich der ÖPNV über den Ticket-Verkauf finanziert. &bdquo;Wer das Angebot nicht nutzt, trägt nichts zur Mobilitätswende bei. Dabei ist Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe." Und noch ein Leidenschaftsthema des Arminia-Bielefeld-Mitglieds kam kurz aufs Tapet: Wohnen. &bdquo;Jeder braucht ein Dach über dem Kopf. Dieser Wohnraum muss bezahlbar sein." Deshalb gehöre Grund und Boden in kommunale Hand.

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