Bad Salzuflen/Millau. In diesem Jahr haben die französische Stadt Millau und Bad Salzuflen mit großen Feiern ihr 50-jähriges Städtepartnerschaftsjubiläum gefeiert - jedoch ohne den Millauer Claude Lacombe, der nach Mitteilung des Förderverein Bad Salzuflen – Millau e.V. vor wenigen Tagen im Alter von 89 Jahren verstorben ist.
Claude Lacombe war bereits aktives Mitglied des neuen Millauer Partnerschaftsvereins unmittelbar nach den ersten Kontakten des Millauer Ehepaares Elisabeth und Louis Laurens zur Salzestadt im Jahr 1971, respektive zu dem damaligen Bürgermeister Heinrich Welslau. Auch war Claude Lacombe präsent, als im Jahr 1980 die Millaupromenade von den Bürgermeistern Kurt Dröge und seinem Millauer Amtsfreund Manuel Diaz eingeweiht wurde, schreibt der Verein.
Hervorzuheben sei der jahrelange Funkkontakt des Millauer Möbelfabrikanten Claude Lacombe zu seinem Salzufler Freund Gunnar Falk, was in Zeiten ohne Internet und wenigen Telefonanschlüssen den Informationsfluss von Südfrankreich nach Bad Salzuflen deutlich beschleunigte.
Als Nachfolger von Louis Laurens übernahm Claude Lacombe zusammen mit der deutschstämmigen Millauerin Angelika Labbé Mitte der 1990er-Jahre den Vorsitz des Partnerschaftsvereins, wodurch es ihm auch im Jahr 1998 oblag, den verdienten Französischlehrer Wilhelm Haun für sein langjähriges Engagement zu danken, als dieser sein Amt als Vorsitzender des Salzufler Partnerschaftskomitees in die Hände von Friedrich-Wilhelm Schulte legte.
Bald galt es die Feiern zum 25-jährigen Jubiläum vorzubereiten. Gemeinsam mit Bürgermeister Gerhard Kleemann weihte Claude Lacombe zur Jahrtausendwende das erste im Rahmen einer Bildungsmaßnahme des Vereins AWB geschaffene Holzruderboot für den Kurparksee ein, begleitete die südfranzösischen Gäste auch zur Expo 2000 nach Hannover.
Die Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung übertrug Claude Lacombe an seine Familie. So war Tochter Marie-Paule in ihrer Eigenschaft als Millauer Ratsmitglied ebenfalls langjähriges Bindeglied. Und gleich mehrere Enkelkinder haben am Schüleraustausch der Jeanne-d’Arc-Schule mit der Realschule Aspe teilgenommen.
Die beliebten Ruderboote haben eine besondere Geschichte: Entstanden sind die insgesamt acht Holzschiffe vor mehr als zwei Jahrzehnten beim Verein Arbeit-Wohnen-Bildung (AWB) in einer Qualifizierungsmaßnahme für arbeitslose Frauen, die auf dem Weg waren, sich zu einem Handwerksberuf umzuorientieren. Der damalige Leiter der Bad Salzufler Arbeitsagentur, Ernst-Wilhelm an Huef, sah in den fertigen Ruderbooten eine weitere Chance, langzeitarbeitslosen Menschen eine Perspektive zu bieten.