In Bad Salzuflen gibt es Maden aus dem Automaten

Bad Salzuflen-Wülfer-Bexten. Wer die Straße Wülfermühle entlang schlendert und die kleine Werrebrücke überquert, traut seinen Augen nicht. Nur einen Steinwurf entfernt, steht hier vor der großen Scheune seit zwei Monaten ein besonderer Automat.

Was zunächst wie ein Eierautomat aussieht, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Köderautomat für Angler. Wer näher heran tritt, kann lebende Maden und Mehlwürmer in den Plastikboxen bei der Arbeit beobachten. Während dieser Anblick bei empfindlichen Menschen eher Ekel auslöst, läßt er Anglerherzen höher schlagen. Denn hier warten besondere Leckerbissen, die Forellen, Rotfedern, Karpfen und Co. durchaus als Delikatesse bezeichnen würden. &bdquo;Eigentlich sollte der Automat schon viel früher im Jahr an den Start gehen", erzählt Michael Schling, der seit 35 Jahren Angler ist. Wenngleich er zum Angeln kam, wie die Jungfrau zum Kind. &bdquo;Ein Freund sagte damals zu mir, nimm dir am Donnerstag nichts vor, denn da machen wir unseren Angelschein", erinnert er sich lachend.

Die Freude an Natur und Angelsport ist inzwischen so groß, dass er vor zwei Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht hat, indem er zwei Angelshops in Bielefeld und Herford übernahm. Da er privat direkt neben der Werre an der Wülfermühle wohnt, war der 55-Jährige schon seit längerem auf der Suche nach einem Köderautomaten, denn in Sachen Fischköder sitzt Schling ja quasi an der Quelle. &bdquo;Allerdings kosten diese Automaten neu um die 10.000 Euro", beklagt der Angelprofi.

Für kurz Entschlossene Da er nicht mit einer schnellen Amortisation rechnet, sollte also ein gebrauchter Automat her. Für 1.600 Euro fand er einen alten Eierautomaten, den er für den Verkauf von Fischködern umfunktionierte. Das böse Erwachen kam beim Aufstellen des Gerätes, als plötzlich die Kühlung ausfiel und weitere 400 Euro für die Reparatur zu Buche schlugen. &bdquo;Aber jetzt läuft der Automat einwandfrei und wird bis zum einsetzenden Frost regelmäßig neu bestückt", verspricht Schling. Zwischen 2,50 Euro und 5 Euro kosten die Köder.

Doch für wen ist denn diese spezielle Serviceleistung gedacht? &bdquo;Für kurz entschlossene Angler zum Beispiel, die aufgrund einer schlechten Wettervorhersage keine Köder besorgt haben und dann feststellen müssen, dass am Wochenende doch bestes Angelwetter ist", beschreibt der Angelprofi. Von Maden und Bienenmaden bis hin zu speziellen Trout-Bait-Pasten wahlweise mit oder ohne Knoblauch zum Forellenangeln reicht die Auswahl. &bdquo;Die Forelle schmeckt anschließend jedoch nicht nach Knoblauch", unterstreicht Schling schmunzelnd. Vielmehr werde sie mit dem intensiven Geruch zum Angelhaken gelockt.

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