Neue Schilder für den Bexter Wald in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen/Wülfer-Bexten. Der ehemalige Vogellehrpfad im Bexter Wald ist Geschichte: Die Schautafeln sind entsorgt, und auch das große Schild, das von der Straße Dornenkamp gut sichtbar auf den Lehrpfad hinwies, ist abmontiert. Aber: Spaziergänger müssen auch in Zukunft nicht auf Hinweise im Forst verzichten. Noch vor Weihnachten sollen am Rand des gut 1,5 Kilometer langen Rundweges drei neue Schilder aufgestellt werden, die über das gut 50 Hektar große Gebiet informieren. Auf den Tafeln geht es um die Geschichte des Waldes, die Funktion als Lebensraum und die wirtschaftliche Nutzung des Areals.

Zuletzt hatte es einige Unklarheiten gegeben, wie es mit dem 1974 vom damaligen Revierförster Fritz Tiemann begründeten Vogellehrpfad weitergeht. Die alten Schilder waren zum Teil morsch. Experten wiesen ferner darauf hin, dass der Inhalt nicht mehr unbedingt zeitgemäß und auch didaktisch nicht immer auf dem neuesten Stand war.

Der Inhalt der neuen, ein Meter breiten und 70 Zentimeter hohen Tafeln ist von der Biologischen Station Lippe in Schieder erarbeitet worden. Die Schautafeln sind mit vielen Bildern illustriert und die Texte kurz gehalten. Im Mittelpunkt steht nicht mehr die Vogelwelt, sondern der Wald.

Das Naturschutzgebiet Bexter Wald ist damit das dritte seiner Art in Lippe, das mit Schautafeln ausgestattet wird. Das berichtet Diplom-Ingenieur Manfred Zimmermann von der Unteren Naturschutzbehörde. &bdquo;Etwa 100 Naturschutzgebiete gibt es im Kreisgebiet", sagt Zimmermann. Alle sollen nach und nach ausgeschildert werden. Die Gelder für die zusammen gut 3600 Euro teuren Schautafeln im Bexter Wald stammen aus Fördermitteln der EU.

Christopher Kroos, Leiter des Forstreviers Sternberg und zuständig für den Bexter Wald, ist zuversichtlich, dass die neuen Tafeln noch vor Weihnachten aufgestellt werden. Seit etwa drei Jahren laufen in dem Waldstück intensive Arbeiten des Landesverbands Lippe, dem die Fläche gehört. Das habe bei Spaziergängern immer wieder Nachfragen ausgelöst, berichtet Kroos. Leser hatten sich auch an unsere Redaktion gewandt: Befürchtet wurde eine Art Kahlschlag des Gebiets. Das sei mitnichten der Fall, betont Kroos. Der Wiederaufbau eines Eichen-Mischwalds sei forstlich und naturschutzfachliches Ziel der Forstarbeiten. Unter anderem seien Eschen und Buchen entnommen worden, um den Eichen mehr Licht zu geben. &bdquo;Dabei sind vermeintliche Kahlflächen entstanden, auf denen aber sofort im Nachgang Stieleichen gepflanzt worden sind", so Kroos. Die unterstützende Pflanzung sei notwendig, da ansonsten Buchenmischwälder entstehen würden.

Weiter seien Haselnusssträucher heruntergeschnitten worden, um Eichen und Ahorn eine Chance zu geben, zu wachsen. Auch seien überalterte und faule Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit herausgeholt worden, erklärt er. Seit gut drei Jahren liefen die entsprechenden Arbeiten. Gleichwohl hat Kroos Verständnis, dass die dabei eingesetzten Geräte auf Waldbesucher bisweilen brachial wirkten. Allerdings sei der Einsatz für den Wald schonender, als es auf den ersten Blick wirke. &bdquo;Man fährt damit immer auf den selben Trassen, die nach den Arbeiten wieder relativ schnell zuwachsen."

Er geht davon aus, dass die Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Dann werde auch der Weg wieder instand gesetzt. Natürlich sei der Bexter Wald aber auch ein Wirtschaftswald, sagt Kroos. &bdquo;Philosophie des Landesverbands ist aber die naturnahe Waldwirtschaft." 272 Bäume im Bexter Wald seien als sogenannte Biotopbäume an das Land NRW und den Kreis Lippe verkauft worden. &bdquo;Die mit Nägeln gekennzeichneten Bäume werden nicht geschlagen und bleiben im Wald und bieten Nistplätzen und Höhlen für Tiere." Auch das Totholz werde nicht abtransportiert.

Nachdem die Schilder des ehemaligen Vogellehrpfads bereits abgeräumt worden sind, soll noch die Hütte weichen, die am Startpunkt steht. Von den Waldbesuchern werde sie ohnehin nicht genutzt. Kroos: &bdquo;Stattdessen wird in der Hütte immer wieder anhängerweise Müll abgeladen, den wir entsorgen müssen." Um das künftig zu vermeiden, sollen an der Stelle neue Rastmöglichkeiten entstehen, allerdings unter freien Himmel.

Norbert Kaps, Vorsitzender des Heimatvereins Bexten, ist zufrieden mit der Neugestaltung des Naturschutzgebiets. &bdquo;Es macht manchmal auch Sinn, das den Fachleuten zu überlassen." Der Verein hatte sich viele Jahre um die Instandhaltung des Vogellehrpfads gekümmert. Das sei personell aber nicht mehr zu stemmen gewesen.

Förster Kroos hofft, dass nun Ruhe in die Diskussionen um das Waldstück kommt. &bdquo;Wir haben uns mit vielen Beteiligten ausgetauscht, mit Umweltverbänden und auch der Landeskirche, die im Wald hin und wieder Freiluftgottesdienste veranstaltet hat. Ich denke, wir haben nun eine Lösung gefunden, die alle unterstützen."

Neue Schilder für den Bexter Wald in Bad Salzuflen

Warum die Heidelandschaft an der Velmerstot eine Pflegekur erhält

Fischkopp als Forstmann: Blombergs langjähriger Förster Stephan Radeck und seine Berufung

Zwischen hohen Buchen und brachem Boden: Wie Lippes Wald den Klimawandel meistern wird

Lagenser Bürgermeister löst Wettschulden ein

So steht es um den Lemgoer Forst

Silberbachtal Leopoldstal: Warum der Landesverband hier Bäume fällen lässt

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €