So steht es um den Lemgoer Forst

Lemgo. Die große Trockenheit der vergangenen Jahre scheint vorbei. Doch die durchweg warmen Temperaturen haben dem Wald im vergangenen Forstjahr weiter zugesetzt. Vor allem Buche und Eiche weisen Schäden auf. Aber das feucht-warme Wetter begünstigte auch den Verjüngungsprozess im Wald.

Im Ausschuss stellte Förster Alexander von Leffern den Wirtschaftsplan 2025 vor. Primäres Ziel der Forstabteilung sei es, die so genannten Kalamitätsflächen (abgestorbene Bäume) wieder aufzuforsten, auch um den Boden vor der Verödung zu schützen. Außerdem stehe die Naturverjüngung auf den Schadflächen im Fokus. Um die Verkehrssicherheit im Wald zu gewährleisten, werden tote und kranke Bäume gezielt gefällt.

Mehr Licht für gesunde Bäume Andere Bäume wiederum werden herausgenommen, um klimastabile Baumarten zu fördern. Das sei zum Beispiel durch gezielte Pflegemaßnahmen wie verbesserte Lichtzufuhr möglich. So brauche die Eiche mehr Licht als Esche oder Ahorn, die Douglasie weniger als die Fichte. Je nach Standort könnten so mit gezieltem Pflegeeinschlag Bäume gefördert werden, sie sich vor Ort als resistent und stabil erwiesen hätten. Damit würde die Naturverjüngung gefördert, bei Bedarf würden zudem weitere Baumarten als Mischung beigefügt oder auch auf Kalamitätsflächen große Bereiche neu bepflanzt. 20.000 Neuanpflanzungen sind für das Wirtschaftsjahr 2025 geplant.

Die Baumarten reagieren zeitverzögert und auch je nach Standort unterschiedlich auf die Trockenphasen der vergangenen Jahre, erklärt Förster Alexander von Leffern. Deutliche Absterbeprozesse seien derzeit in den Kronen von Buchen und Eichen zu sehen. Vor allem die Buche habe hier noch zu kämpfen, während sich die Eiche insgesamt als resistenter erweise.

Der Lemgoer Forst erstreckt sich auf knapp 1130 Hektar und ist vor allem von Fichten und Buchen geprägt. Als Folge der Dürrejahre wurden in den vergangenen Jahren mehr Bäume, vor allem Fichten, geschlagen als ursprünglich im Plan vorgesehen. Das half unter anderem, um auf den südlich exponierten Lagen der Lemgoer Mark weitere Aufforstungen und Naturverjüngungen vorzubereiten.

Fällen, so lange Holz noch zu verkaufen ist &bdquo;Normalerweise nehmen wir nur das raus, was wieder zuwächst“, erklärt der Förster das Prozedere. Um aber tote und kranke Hölzer noch bestmöglich zu vermarkten, wurde der sogenannte Hiebsatz von regulär etwa 8000 Festmetern im vergangenen Jahr deutlich gesteigert, &bdquo; und das, ohne große Kahlflächen zu erzeugen, von der Notwendigkeit an der geplanten Mountainbike-Strecke mal abgesehen“, wie von Leffern betont . &bdquo;Zu einem späteren Zeitpunkt wären die Hölzer nicht mehr nutzbar“, so der Förster und ist überzeugt, dass sich der Hiebsatz über die kommenden Jahre betrachtet wieder regulieren werde. 2024 wurden mit dem Holzverkauf etwa 300.000 Euro erwirtschaftet, 200.000 sind laut Haushaltsplan für die kommenden Jahre eingeplant.

Gute Erfahrungen sammelte das Forstamt auch mit verstärkten Kooperationen mit Bürgern und Institutionen . So wurden unter anderem Saat- und Pflanzaktionen mit Schulklassen, Bürgern, der TH OWL oder auch der Sparkasse Lemgo umgesetzt - auch um die Menschen für die Belange des Waldes zu sensibilisieren.

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