Ortsausschussvorsitzende Katrin Klei wünscht sich Bürgercafé in Biemsen-Ahmsen

Bad Salzuflen/Biemsen-Ahmsen . Gut 1500 Einwohner zählt der Ortsteil Biemsen-Ahmsen im Westen von Bad Salzuflen. Neu gewählte Vorsitzende des Ortsausschusses ist Katrin Klei von den Grünen, ihre Vorgängerin Elfriede Stüwe-Kobusch (CDU) saß dem Gremium 26 Jahre lang vor und ist nun aus Altersgründen aus der Kommunalpolitik ausgeschieden. &bdquo;Es sind große Fußstapfen, in die ich trete", sagt Katrin Klei.

Als ehemalige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat bringt sie aber ebenfalls einiges an politischer Erfahrung mit. Sie wünscht sich mehr Kompetenzen für die Ortsausschüsse, die bisher eine untergeordnete Rolle im kommunalpolitischen Betrieb spielen. Ihr großer Traum für Biemsen-Ahmsen: ein Bürgercafé, das neben dem Dorfgemeinschaftshaus zum Treffpunkt werden könnte.

Der Termin mit der Redaktion findet dann auch in genau diesem Dorfgemeinschaftshaus statt, das mal eine Schule war und im großen Gemeinschaftsraum noch den Geist der 1970er Jahre atmet. &bdquo;Es ist seitdem aber mal renoviert worden", sagt Klei und lacht.

Im Großen und Ganzen muss man sich Biemsen-Ahmsen wohl als einen relativ intakten Ort vorstellen. Die ganz großen Aufregerthemen gibt es hier nicht, wie Klei sagt. &bdquo;Die kleineren Themen sind der Umgang mit Grünschnitt, unzureichende Straßenbeleuchtung und die passenden Orte, wo man Bänke aufstellen sollte." Auch die Raser auf der Buschortstraße bewegten die Menschen (wir berichteten).

Dennoch: Wie in vielen anderen Orten ähnlicher Größe gibt es keine Bäckerei mehr, keine Einkaufsmöglichkeiten und auch die Sparkasse ist gegangen, wie Klei berichtet. Nur ein Blumenladen ist geblieben. Zum Einkaufen orientierten sich viele Bewohner nach Herford, das man mit dem Bus besser erreiche als Bad Salzuflen, so Klei. Um den Ort zu beleben, würde sie gerne eine Art Café auf den Weg bringen, das von den Bürgern selbst betrieben wird. &bdquo;Ob das wirklich realistisch ist, weiß ich nicht", betont sie.

"Ich muss immer in der Verwaltung herumtelefonieren" Für die nächste Sitzung im März kommenden Jahres hat sie die zuständige Mitarbeiterin vom Stab &bdquo;Ehrenamt und Sport" eingeladen. &bdquo;Vielleicht gibt es ja Möglichkeiten, Fördergelder für so ein Projekt einzuwerben." Zudem sieht sie die Chance, im Rahmen des Sportstättenentwicklungsplans eine Freizeitsportanlage für Kinder und Jugendliche im Ort anzuregen. Klei hofft, dass der Bürgermeister es ernst meint damit, die Ortsteile und das Ehrenamt zu stärken. Was Biemsen-Ahmsen betreffe, gebe es viele Leute, die sich engagieren, sagt Katrin Klei. Auf die Feuerwehr, den Bürger- und Heimatverein, die AWO und den Männerchor könne man immer zählen. Gemeinsam habe man in der Vergangenheit auch das &bdquo;Talerfest" auf die Beine gestellt, das coronabedingt aber ausfallen musste. Sie wünscht sich, dass die Verwaltung die Leute vor Ort, die Ideen haben, unterstützt.

Was Klei sich außerdem wünscht, ist, dass die Ortsausschüsse direkt Prüfanträge an die Verwaltung stellen können. &bdquo;Bisher ist das nicht möglich, ich muss immer in der Verwaltung herumtelefonieren, wenn ich ein Anliegen habe." Dass es in der Buschortstraße nun die Chance auf eine Temporeduzierung gibt, um Raser zu bremsen, habe erst ein Bürgerantrag des Bürger- und Heimatvereins möglich gemacht. Sie ist daher dafür, den Ortsausschüssen mehr Kompetenzen einzuräumen, ähnlich wie es sowohl das parteilose Ratsmitglied Dr. Johann Malcher als auch die SPD fordern. Dazu gehöre dann auch, dass man sich mehr als zweimal im Jahr treffe. &bdquo;Wenn wir etwas erreichen wollen, muss das schon drei- bis viermal sein."

Klei ist 2013 Mitglied bei den Grünen geworden. &bdquo;Sympathisantin bin ich aber seit den 1980er Jahren", sagt sie. Vor allem, weil die Grünen sich Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung auf die Fahnen geschrieben hätten, wie die engagierte Christin sagt. &bdquo;Der Glaube ist mein Fundament, von dem mein politisches Engagement ausgeht."

So ist sie lange im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Lockhausen-Ahmsen und hat da auch eine umstrittene Entscheidung mitgetragen: den Verkauf der Ahmser Kirche an eine freikirchliche Gemeinde im Jahr 2015. Zunächst hatte sie sich daher gar nicht um das Amt der Ortsauschussvorsitzenden bewerben wollen. &bdquo;Ich war mir nicht sicher, ob das gewollt ist." Mit einer Gegenstimme ist sie schließlich über die Parteigrenzen hinweg gewählt worden. &bdquo;Wohl auch, weil ich das einzige Ratsmitglied im Ortsausschuss bin, das in Biemsen-Ahmsen wohnt", sagt die 62-Jährige. De facto teile sie sich aber den Vorsitz mit Michael Meier von der SPD. &bdquo;Wir sind ein Team." Katrin Klei freut sich, dass bei jeder Sitzung des Ortsausschusses auch Bürger teilnehmen. &bdquo;Die dürfen gerne mitdiskutieren", sagt sie.

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