Mitten in Schötmar entsteht ein Neubaugebiet

Bad Salzuflen-Schötmar . Eine anderthalb Fußballfelder große Wiese im Zentrum von Schötmar könnte in naher Zukunft bebaut werden. Die Verwaltung hat den Vorentwurf des Bebauungsplans &bdquo;Nr. 0249 – Kiliansweg/Karlstraße“ in die frühzeitige Bürgerbeteiligung gegeben, die bis kommenden Mittwoch läuft. Mit einbezogen ist zudem das rund 4000 Quadratmeter große Gelände eines stillgelegten Schrottplatzes am Kiliansweg. Bevor hier Neues entstehen kann, ist aus Sicht der Stadt allerdings zunächst eine Bodenuntersuchung mit anschließender Sanierung nötig. Im Erdreich wird eine erhebliche Belastung mit Schwermetallen wie Blei, Kupfer, Cadmium oder Zink und Mineralölkohlenwasserstoffen erwartet.

Die Lage: Das gesamte Plangebiet in Schötmar ist nach Angaben der Stadt gut fünf Hektar groß, was in etwa acht Fußballplätzen entspricht. Es liegt in zentraler Lage in Schötmar und westlich der Werre. Begrenzt wird es im Westen durch den Mühlenweg, im Norden durch die Karlstraße, im Nordosten durch das Grundstück des Raiffeisen-Marktes, im Osten durch die Oerlinghauser Straße und im Süden durch den Kiliansweg.

Fruchtbare Gespräche: &bdquo;Ich freue mich für Schötmar. Das ist eine große Chance für den Ortsteil.“ Technischer Beigeordneter Bernd Zimmermann ist zuversichtlich, dass mit der Vermarktung der &bdquo;Wiese im Stadtkern“ und der Neuordnung der Flächen in der Nachbarschaft etwas sehr Positives entstehen kann. &bdquo;Nachdem ich mir die Situation vor Ort angesehen habe, habe ich Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen und für eine Nutzung im Sinne des Ortsteils geworben“, berichtet Zimmermann. Dem Vernehmen nach handelt es sich bei dem Eigentümer um einen Bad Salzufler Unternehmer.

Das ist vorgesehen: Die Stadt plant in dem Bebauungsplan ein allgemeines Wohngebiet. Das bedeutet, dass neben Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau auch Handwerksbetriebe, Fitnessstudios, Kulturstätten oder auch eine Kita möglich sind. Der Eigentümer der Wiese plant aktuell mit drei verschiedenen Gebäudekörpern mit jeweils zwei Vollgeschossen. Alle Gebäude sollen barrierefrei sein und werden mit Aufzügen ausgestattet. Der größte Gebäudekörper ist an der Ostseite des Grundstücks vorgesehen. Hier soll nach Angaben der Stadt eine Verbundeinrichtung der Gesundheitsfürsorge mit sechs ambulanten Wohngruppen sowie eine ambulante Wohnpflege mit neun Appartements errichtet werden. Insgesamt könnten hier künftig 89 Bewohner ambulant betreut werden. Die Wohngruppen bestehen jeweils aus 8 bis 16 Plätzen und können mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie zum Beispiel Demenz betrieben werden. Die Bewohnerzimmer sollen zu den Grünanlagen ausgerichtet werden.

Karlstraße soll verlängert werden: Die Stadt hat sich laut Zimmermann bewusst dafür entschieden, den Bebauungsplan für das Gebiet jetzt selbst zu entwickeln. Möglich wäre auch ein sogenannter vorhabenbezogener B-Plan gewesen, den der Investor hätte erstellen lassen müssen. &bdquo;Es ist aus städtebaulichen Gründen wichtig, auch die direkte Umgebung in den Geltungsbereich mit einzubeziehen“, so Zimmermann. Auch um das Quartier künftig besser zu erschließen. So sei geplant, die in Teilen unbefestigte Karlstraße auszubauen. Dazu endet ein Zweig von ihr heute als Sackgasse am Rand der Wiese. Im Bebauungsplan ist vorgesehen, diesen Stichweg zu verlängern. Die Karlstraße soll künftig über eine Grünfläche, die der Stadt gehört, zwischen den Hausnummern 12 und 14 bis zum Kiliansweg geführt werden.

Fast alles in Privatbesitz: Mit Ausnahme der Straßen und der Grünfläche, die für die Verlängerung der Karlstraße zum Kiliansweg vorgesehen ist, befinden sich nach Angaben der Stadt fast alle Grundstücke im Bebauungsplan in privater Hand. Dazu gehört neben der Wiese auch der ehemalige Schrottplatz. Das gesamte Areal liegt planungsrechtlich im Innenbereich.

Vergebliche Anläufe: In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach ein Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplanes gestartet, allerdings nie abgeschlossen, so die Stadt. So habe der Rat bereits 1982 die Aufstellung des Bebauungsplanes &bdquo;Nr. 0205 – Karlstraße“ beschlossen. Dieser wurde &bdquo;aus Gründen der Rechtssicherheit und der beabsichtigten Neuordnung dieses Gebietes“ vom Planungsausschuss allerdings 1999 wieder aufgehoben. Damals wurde der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan &bdquo;Nr. 0205/I – Karlstraße“ gefasst. Aber auch daraus wurde nichts. Unter anderem war zu dieser Zeit noch der Schrottplatz am Kiliansweg in Betrieb. Den letzten Versuch unternahm die Salzufler Politik dann noch einmal vor gut zehn Jahren mit einem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan &bdquo;Nr. 0249 – &bdquo;Kiliansweg/Karlstraße“. Doch damals lag noch kein städtebauliches Konzept vor, und so entwickelte sich daraus nichts.

So geht das aktuelle Verfahren weiter: Nach Ende der frühzeitigen Bürgerbeteiligung für den neuen Bebauungsplan &bdquo;Nr. 0249 – Kiliansweg/Karlstraße“ Mitte nächster Woche werden die abgegebenen Stellungnahmen von der Stadtverwaltung bewertet. Anschließend berät die Politik darüber, welche Anregungen in den B-Plan mit aufgenommen werden. Anschließend ist eine abermalige, vierwöchige öffentliche Auslegung vorgesehen, die vor den Sommerferien geschehen könnte. Gehen dann keine relevanten Änderungswünsche mehr ein, wäre ein Satzungsbeschluss gegen Jahresende denkbar. Danach könnten Bauanträge gestellt werden.

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