Glanzvoller Start ins Jahr mit der Nordwestdeutschen Philharmonie in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen (krü). Im Neujahrskonzert &bdquo;Mit Strauss und Brauss 2025“ hat die Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) einen glänzenden musikalischen Auftakt ins neue Jahr gesetzt. Unter Leitung des inspirierenden Dirigenten Johannes Klumpp und der charmanten Sopranistin Eva Hartová als Stargast bot das Orchester ein abwechslungsreiches Programm, das Wiener Tradition und Modernes kunstvoll verband.

Der 200. Geburtstag von Johann Strauss (Sohn) (1825-1899) jährt sich zum 200. Mal. Daher prägten seine Werke die erste Konzerthälfte. Schon der Einzugsmarsch der Operette &bdquo;Der Zigeunerbaron“ (1855) entführte mit präziser Artikulation und sprühender Energie in die festliche Welt der Strauss-Dynastie. Dirigent Johannes Klumpp, künstlerischer Leiter der Heidelberger Sinfoniker, entlockte dem Orchester mit kleinsten Bewegungen agogischen Schwung und beeindruckenden Klangschmelz.

Er moderierte charmant das Konzert. So erfuhren über 800 Gäste der Konzerthalle, dass Strauss 1858 die erste Schnellpolka der Musikgeschichte schrieb, die der humoristischen Wiener Zeitung &bdquo;Tritsch-Tratsch“ ihren Namen verdankt. Mit ironischer Note und großer Spielfreude brachte das Orchester musikalischen Klatsch und Tratsch mit bissigem Wiener Schmäh zu Gehör. Seinem Ruf als &bdquo;Sängerdirigent par exellence“ wurde Klumpp beim &bdquo;Frühlingsstimmen-Walzer“ (1833) gerecht, in dem die tschechische Sopranistin Eva Hartová mit ihrer glockenklaren Stimme und mühelosen Koloraturen das Publikum verzauberte. Als &bdquo;Nachtigall des Abendes“ sang sie leicht wie ein Vögelchen und nahm in der Kadenz mit brillanten Spitzentönen im goldenen Timbre einen humorvollen Dialog mit der Flöte auf.

Der &bdquo;Donauwalzer“ muss sein Der weltberühmte &bdquo;Donauwalzer“ eroberte bereits 1866 die Charts. Über eine Million Klavierauszüge wurden verkauft, obwohl der Walzer als gut gemachtes Recycling nur bewährte Melodien vereint. Zarte Streicher, ein Horndreiklang und getupfte Holzbläser beeindruckten in der statisch wirkenden Einleitung, bevor der Walzer mit Leichtigkeit und Eleganz Fahrt aufnahm. Mit der &bdquo;Fledermaus“ emanzipierte sich Strauss 1874 vom Walzerkönig zum Operettenkomponisten.

Ein Jahr zuvor war die Börse zusammengebrochen und viele Wiener hatten ihr Vermögen verloren. Die Operette bot Ablenkung und karikiert die verlogene Gesellschaft mit ihren Maskeraden und vorgetäuschten Identitäten. &bdquo;Mein Herr Marquis“ ist eine der bekanntesten Arien der Operette, in der die Kammerzofe vorgibt, eine Dame von Welt zu sein. Mit frechem Witz setzte Eva Hartová die Arie in Szene. Auch die Ouvertüre der Fledermaus ist ein musikalischer &bdquo;Tanz auf dem Vulkan“, dessen Episoden das Orchester kontrastreich und charakterstark interpretierte. Das Vorspiel sprühte vor Lebendigkeit, wobei die Musiker der NWD mit dynamischer Präzision und spielerischem Witz überzeugten.

Nostalgische Momente Als Uraufführung katapultierte der moderne Latin-Galopp &bdquo;Cachuchasita“ von Matthias Bucher die klassische Strauss-Tradition ins 21. Jahrhundert und verlieh der Musik, rhythmisch gewürzt mit Kastagnetten und Maracas, eine frische Note. Eric Coates` &bdquo;London Calling“ (Marsch 1941) und Walter Donaldsons charmantes &bdquo;Makin’ Whoopee!“ sorgten für nostalgische Momente, während in Leroy Andersons aktualisierten Version von &bdquo;The Typewriter“ Schlagzeuger Aron Leijendeckers nicht auf der Schreibmaschine, sondern auf dem Handy mit Klangwitz die Zuhörer zum Schmunzeln brachte. Auf klangvollen Pfoten schlich sich der &bdquo;Pink Panther“ des Filmkomponisten Henri Macini an, dessen Schwerpunkte im Jazz und Swing lagen.

Sologeige, Flöte und Trompeten bereicherten den Hit mit beeindruckenden Soloeinlagen. Schwungvoll wurde es beim Samba &bdquo;El Jarabe Tapatío“ von Jesús Gonzáles Rubio, der auch als &bdquo;Mexican Hat Dance“ bekannt wurde. Mit dem Lied des italienischen Sängers Renato Carsones &bdquo;Tu Vuo Fa L’Americano“ und dem weltberühmten &bdquo;Sway“ von Pablo Beltrán Ruiz verzauberte Eva Hartová die Gäste mit Charme, stimmlichen Glanz und großer Bühnenpräsenz.

Ohne Zugaben ließ das Publikum die Musiker nicht von der Bühne. Mit dem &bdquo;Italian Streetsong“ der Operette &bdquo;Tolle Marietta“ von Victor Herbert brachte Hartová den ganzen Saal zum Mitklatschen. Mit der Schnellpolka &bdquo;Donner und Blitz“ ließ das Orchester nochmals die sinfonischen Funken sprühen und der Radetzky-Marsch von Johann Strauss (Vater) entfachte ein musikalisches Feuerwerk. Das Publikum dankte mit stehenden Ovationen und Johannes Klumpp wünschte ein &bdquo;Prosit Neujahr!“.

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