Bad Salzufler Künstler stellt in New York City aus

Bad Salzuflen. Eine abgeschlossene Schneiderlehre, Studium in Belgrad und nun eine Ausstellung in New York. Was für den einen womöglich etwas wild klingt, ist aber tatsächlich der Lebenslauf des Bad Salzufler Künstlers Redzep Memisevic. Ereignisreich wäre wohl eine Beschreibung, die verwendet werden könnte, um seine Vita zu beschreiben. Diesen Januar hat er in New York City (NYC) den &bdquo;Tesla Spirit Award“ entgegengenommen. Ein Rückblick auf viel Erlebtes und viel Farbe.

Unten im Keller seines Hauses ist sein Atelier. Dutzende Bilder stehen, hängen oder liegen in den drei Räumen. In der Luft liegt der Geruch von Farbe, der an frisch gefälltes Holz oder Pflanzenöle erinnert. &bdquo;Hier fühle ich mich wohl“, sagt Redzep Memisevic und lässt zufrieden seinen Blick durch den Raum gleiten. Mehrere Stunden täglich sei er hier und tut das, was er schon immer liebte: Malen.

Geboren wurde er 1937 in Belgrad, absolvierte dort seine schulische Laufbahn und eine Schneiderlehre. Neben der Arbeit als Schneider besuchte er Abendkurse, um sich auf die Aufnahmeprüfung der Akademie für bildende Künste in Belgrad vorzubereiten. Mit Erfolg. Abschluss als Meisterschüler und ein Stipendium der Kunstakademie sind nur zwei der Meilensteine in seiner künstlerischen Laufbahn.

Serbien und die Welt Zwei seiner Bilder wurden diesen Januar im Hotel &bdquo;New Yorker“ ausgestellt. Als gebürtiger Serbe sei er mehrmals im Jahr in Belgrad. Im vergangenen Jahr fand in der Institution &bdquo;Serbien und die Welt“ aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der amerikanischen &bdquo;Tesla Science Foundation“ eine Gemäldeausstellung statt, zu der Redzep Memisevic eingeladen war, um dort auszustellen.

Das Bild sollte den serbischen Erfinder Nikola Tesla zeigen. Die Idee von Redzep Memisevic in Form einer Collage: ein Bild von Tesla und mehrere Damen, die in den Erfinder verliebt gewesen sein sollen und ihn bewunderten. &bdquo;Für Frauen hat sich Tesla aber nicht sonderlich interessiert, sondern mehr für seine Erfindungen“, sagt Redzep Memisevic lachend. Deswegen ist auf dem Bild namens &bdquo;Teslas Frauen“ auch zu sehen, wie der Erfinder konzentriert auf seine Hände schaut, in denen er Gegenstände hält.

Bei der Vernissage habe sich dann der Präsident der Stiftung, Nicola Longar, besonders beeindruckt von der Malweise des Salzufler Künstlers gezeigt. Longar habe ihn gebeten, ein weiteres Gemälde anzufertigen, auch eine Collage, aber dieses Mal mit Teslas Eltern und Geschwistern. Aber es gibt ein Problem: Es existiert keine der Öffentlichkeit bekannte Fotoaufnahmen von Teslas Mutter, Georgina Djuka Tesla.

Die Teslas, KI und ein Hotel Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) konnte dann ein Bild entworfen werden, wie Mutter Tesla ausgesehen haben könnte. Das wurde dann von Redzep Memisevic auf die Leinwand gebracht samt Teslas Vater und seinen vier Geschwistern. Von Belgrad gingen die Bilder dann nach New York City, in das Hotel &bdquo;New Yorker“, in dem der Erfinder die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte und indem eine weitere Vernissage der &bdquo;Tesla Science Foundation“ stattfand.

Insgesamt 19 Künstler haben an der Ausstellung teilgenommen, die als Hommage an den Erfinder veranstaltet wurde, wie Redzep Memisevic erzählt. Für sein Bild wurde dem Bad Salzufler der &bdquo;Tesla Spirit Award“ verliehen. Für ihn eine der bedeutendsten Auszeichnungen, wie er selbst sagt. Während seines Aufenthaltes in NYC habe er in dem Hotel &bdquo;New Yorker“ gewohnt, und das rege die Fantasie an. &bdquo;Man ist also die Flure entlanggelaufen, die einst Tesla auch entlang lief“, erinnert sich der Künstler.

Nikola Tesla starb in seinem Apartment im Hotel &bdquo;New Yorker“ am 7. Januar 1943 im Alter von 86 Jahren.

Die beiden Tesla-Gemälde habe er der &bdquo;Tesla Science Foundation“ übergeben, wie er erzählt. Der Erlös von dem Verkauf der Bilder soll für die Förderung junger Wissenschaftler genutzt werden.

Zu Hause ist es am schönsten Und könnte er sich vorstellen, in New York zu leben? &bdquo;Ja schon. Eine spannende Stadt“, wie Redzep Memisevic mit einem Lächeln sagt. Seiner Ehefrau Antje Memisevic reicht es tatsächlich, den Großstadtdschungel nur als Touristin zu erleben. Die Stadt sei ihr viel zu groß und hektisch, wie sie sagt. Seit 1969 sind die beiden verheiratet. Von ihren drei Kindern seien alle dabei gewesen, als ihr Vater den &bdquo;Tesla Spirit Award“ in NYC erhalten hat.

Nikola Tesla war ein serbisch-amerikanischer Erfinder und Ingenieur, bekannt für seine Entwicklung des Wechselstromsystems, das die moderne Energieversorgung revolutionierte. Er arbeitete auch an drahtloser Kommunikation und Hochfrequenztechnologie. Tesla gilt als einer der bedeutendsten Erfinder der Geschichte. Nach ihm ist die gleichnamige E-Auto-Marke benannt.

Zur Zeit bereitet sich Redzep Memisevic auf eine Ausstellung im September 2025 im Daniel-Pöppelmann-Haus in Herford vor.

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