Bad Salzuflen/Herford. In einer exklusiven Bilderschau zeigt der Bad Salzufler Künstler Redzep Memisevic eine Auswahl seiner Werke im Daniel-Pöppelmann-Haus. Diese sind meist großformatig, aber auch kleinere Arbeiten präsentiert er dem Publikum. Eingeladen hatte ihn der Herforder Kunstvereins im Daniel-Pöppelmann-Haus.
Redzep Memisevic wurde 1937 in Belgrad geboren, studierte dort und schloss sein Studium als Meisterschüler mit staatlicher Auszeichnung ab. Es folgten Jahre an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Professor Karl Otto Götz als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, bis er als Kunsterzieher an einem Gymnasium nach Bad Salzuflen zog, wo er heute noch als freischaffender Künstler lebt und arbeitet. Er ist Mitbegründer der Künstlervereinigung „Das Fachwerk“, ist Mitglied im Künstlerforum Herford und hat im Laufe der Jahre unzählige Ausstellungen im In- und Ausland gestaltet. Besondere Ehre und Würdigung seines Schaffens erfuhr er Anfang des Jahres mit seinen künstlerischen Arbeiten zu Nicola Tesla, für die er von der Tesla-Stiftung persönlich in New York ausgezeichnet wurde.
Fesselnde Frauenbilder
„Ein erster Rundumblick erzeugt sofort das Gefühl von atmosphärischem Hochgefühl und Wohlbefinden und macht neugierig, die einzelnen Bilder näher zu betrachten“, schreibt der Kunstverein über die Ausstellung. „Seine außergewöhnlichen Gemälde sind voller Licht, Strahlkraft und Wärme. Sie sind harmonisch und kontrastreich zugleich.“ Die oft stark verdünnten Ölfarben zauberten Leichtigkeit auf die lichtdurchfluteten Arbeiten, gleichzeitig sorgten akzentuierte, meist kleinere farbstarke, satte Farbfragmente sowie Kontrastflächen für zusätzliche Spannung, die er auch durch Übermalungen erreichte.
„Fesselnd sind die Frauen- beziehungsweise Mädchenfiguren in fast allen seiner Bilder, die nur angerissen, schemenhaft und märchengleich seine Bildsprache von hohem ästhetischen Anspruch bestimmen. Sie wirken zart, zerbrechlich und unaufdringlich wie dahin gehaucht, dennoch sehr präsent in einem inszenierten Raum.“ Gelegentlich füge er angedeutete Blüten und Blätter in starken Kontrastfarben hinzu, die die Losgelassenheit von jeglicher Alltagsschwere unterstreichen. Eines der Bilder zeugt mit seinen angedeuteten Stempeln in seinem Pilgerausweis von seinen häufigen Wanderungen nach Santiago de Compostela. „Jedes einzelne Gemälde ist wie Poesie und führt den Betrachter auf eine Entdeckungsreise in eine traumhafte und geheimnisvolle Welt mit viel Raum für eigene Interpretationen.“
Nur Bleistifte waren ihm erlaubt
Gleichzeitig zeigt Memisevic eine ganz besondere erste Arbeit mit Bleistift auf Papier, die er schon seit Jahrzehnten hütet und die von seinen Anfängen als Künstler zeugt. „Dazu erzählt der Künstler, dass er in den ersten Jahren seines Studiums in Belgrad nur den Bleistift benutzen durfte, anschließend kam jedes Jahr nur eine Farbe dazu und so verinnerlichte er den sorgsamen Einsatz von Farben und deren Wirkungen.“
Diese Ausstellung ist noch bis Sonntag, 26. Oktober, zu sehen.
Die Öffnungszeiten im Daniel-Pöppelmann-Haus in Herford, Deichtorwall 2, sind Dienstag- bis Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr, und am ersten Donnerstag im Monat von 11 bis 20 Uhr.