Detmold. Malerei von vier Künstlerinnen und Künstlern ist ab Sonntag, 8. Juni, im Detmolder Kunstpunkt zu sehen. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr.
Ingrid Sawadsky, Silke Sturm, Redzep Memisevic und Johann Georg Ludwig zeigen in der Galerie an der Siefriedstraße Werke, die sich zwischen Fiktion und Wirklichkeit bewegen und werden laut Pressemitteilung des Kunstpunktes am Eröffnungstag für Gespräche über ihre Kunst zur Verfügung stehen.
Emotion aus dem Moment
Ingrid Sawadskys abstrakte Bilder beruhen auf Intuition und experimenteller Vorgehensweise. Grundlage ihrer Werke sind stets die Emotion aus dem gegenwärtigen Moment und auch Eindru?cke vergangener Erlebnisse. Inspiriert durch urbane Kunstformen unterstützen eingefügte Schriftzeichen die bildnerische Komposition und deren angestrebte Wirkung. Zudem verarbeitet sie musikalische Einflüsse, die ihre Gefühlswelt widerspiegeln. Durch ihre dynamische Herangehensweise entsteht Unvorhergesehenes, das zum Neudenken anregt.
Silke Sturms Werke zeigen, dass Kunst nicht rebellisch, laut und wild sein muss, um zu wirken und den Betrachter in den Bann zu ziehen. Märchenhafte Frauen, die feinfühlig romantisch in die Welt schauen, vielleicht mit einem Hang zur Melancholie, das sind ihre Lieblingsthemen. Mit Farbintensität verwischt die Malerin Fantasie und Wirklichkeit. Auch Werke aus der im Jahr 2024 entstandenen Serie „Duck-Tales" werden zu sehen sein.
Das Hauptthema in der Malerei von Redzep Memisevic sind Mädchen und Frauen. Als silhouettenhafte, ätherische Wesen treten sie alleine, zu zweit oder in Gruppen auf und sind jung oder alt, ihre Augen und Münder oft nur angedeutet. Der Raum, in dem sie sich befinden, ist offen und nicht durch die lineare Perspektive begrenzt. Es ist mehr ein abstrakter „Gefu?hlsraum“, der durch feine Farbverläufe und helle Farben, dargestellt ist und dem Schmuckelemente wie Blumen beigefügt sein können.
Zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem
Johann Georg Ludwigs abstrakte Bilder veranschaulichen das Spannungsverhältnis zwischen Fiktion und Wirklichkeit, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem. Seit einigen Jahren verwendet er die Technik des Rakelns und Gießens, um zu einer Verdichtung von Elementen, Schichten und Formen zu finden. Die Spuren der Werkzeuge und Farbschichten fügen sich zu komplexen Strukturen und zu analogen landschaftlichen Gebilden, ohne sich zu einem wiedererkennbaren Gegenstand zu verfestigen.
Seine abstrakten Bilder generieren eine Wirklichkeit, die nicht einfach mit Worten beschrieben werden kann, sondern erst durch das Bild selbst zu einer anderen, einer rätselhaften Wirklichkeit wird.
Die Ausstellung im Kunstpunkt Detmold ist bis zum 6. Juli jeweils samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu besichtigen.