Qualzucht: Eine Katze wie „Maxi“ aus Bad Salzuflen sollte es eigentlich gar nicht geben

Bad Salzuflen. Ginge es nach Tierschützern, sollte es Katzen wie &bdquo;Maxi“ gar nicht geben. Zwar macht der Kater der Rasse &bdquo;Scottish Fold“ auf Laien einen recht normalen Eindruck, doch bei den &bdquo;Schottischen Faltohrkatzen“ – so der deutsche Name – handelt es sich um eine Qualzucht, wie Sabrina Fiebig, Katzenhaus-Leiterin des Tierheims Bad Salzuflen-Lemgo, erklärt.

&bdquo;Dass die Katze in den Augen einiger Menschen so süß aussieht, hat damit zu tun, dass sie mit einem genetischen Defekt gezüchtet wird, der ganz bewusst herbeigeführt wird“, sagt Fiebig. In der Folge haben die Katzen die markanten abgeknickten Ohren, leiden jedoch mit zunehmendem Alter unter chronischen Gelenkschmerzen, die auf Osteochondrodysplasie (OCD) zurückzuführen sind. Für die Tiere sei das eine &bdquo;Katastrophe“.

Die Tierschutzorganisation &bdquo;Peta“ schreibt: &bdquo;Als Folge der angezüchteten Knorpelfehlbildung, die den rassetypischen Knick in den Ohren verursacht, können zusätzlich schwere Knochenschäden auftreten, die auch über den Bereich der Ohren hinausgehen und den gesamten Katzenkörper betreffen.“

Eingeschränkte Motorik OCD führe auch dazu, dass die Katzen nur über eine eingeschränkte Motorik verfügen, so Fiebig. &bdquo;Sie können zum Beispiel nicht springen.“ Es handele sich daher um reine Wohnungskatzen. &bdquo;Interessanterweise haben wir den Eindruck, dass sie in Bad Salzuflen gar nicht so selten gehalten werden“, sagt Fiebig.

Drei bis vier dieser Katzen seien in der vergangenen Zeit im Tierheim an der Ziegelstraße gelandet. Die Gründe hierfür seien unterschiedlich, allerdings würden die Katzen auch zu einem Kostenfaktor, da sie irgendwann Medikamente gegen die Schmerzen brauchen. &bdquo;Das passiert spätestens mit zunehmendem Alter“, sagt Fiebig. &bdquo;Maxi“ ist zwar derzeit noch fit, Interessenten sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass das nicht so bleibe.

Tierquälerei Laut den Tierschützern von &bdquo;Peta“ sind beispielsweise in Österreich und Belgien sowohl Zucht als auch Handel von &bdquo;Schottischen Faltohrkatzen“ gesetzlich verboten. In Deutschland gelte die &bdquo;Rasse“ &bdquo;Scottish Fold“ zwar als tierschutzwidrig, ein klares Verbot für Kauf und Haltung gebe es jedoch nicht. &bdquo;Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt lediglich ein Zuchtverbot“, so &bdquo;Peta“. Kaufe man eine &bdquo;Scottish Fold“, unterstütze man damit ganz klar Tierquälerei, sagt Fiebig.

&bdquo;Maxi“ sei als Fundtier abgegeben worden, der Kater sei weder tätowiert noch habe er einen Chip gehabt. Fiebig hält es nicht für ausgeschlossen, dass sein Halter ihn nicht mehr haben wollte, weil er möglicherweise ein Kostenfaktor wird. &bdquo;Momentan ist er noch super drauf. Interessenten müssen sich aber darauf einstellen, dass er irgendwann Medikamente braucht“, betont Fiebig. Ansonsten sei &bdquo;Maxi“ ein sehr liebes und verschmustes Tier. &bdquo;Es ist einfach eine traurige Geschichte“, sagt Sabrina Fiebig.

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