Ein Traditionsgeschäft verlässt Bad Salzuflen und es bewegt sich noch mehr in der Stadt

Bad Salzuflen. Es ist in der Umgebung weit und breit das einzige Fachgeschäft seiner Art: &bdquo;Wolfgang Schäfer Farben + Künstlerbedarf“. Zum Sommer wird der Traditionsbetrieb aus Altersgründen schließen. Was mit dem Geschäftshaus Am Markt 32 passiert, steht noch nicht fest. An anderen Stellen der Innenstadt wird sich ebenfalls in den kommenden Wochen einiges ändern.

&bdquo;Ich suche einen kleinen Pinsel, der muss vorne ganz spitz sein. Mit dem ich Punkte machen kann.“ Voller Hoffnung betritt der Kunde mit dieser Anfrage am Montagmorgen den kleinen Laden von Wolfgang Schäfer und wird nicht enttäuscht. Dieser zieht eine unscheinbare Holz-Schublade auf und fördert das Gewünschte zutage. Während des Kassiervorgangs erklärt der 76-Jährige noch so ganz nebenbei, was der Unterschied dieses Pinsels zu einem Schulpinsel ist. &bdquo;Die Schulpinsel sind nicht so voll im Haar.“

Entscheidung fiel nicht leicht Wenn Wolfgang Schäfer wie geplant zum 1. Juli sein Geschäft für Farben und Künstlerbedarf aufgeben wird, dann geht vor Ort enorm viel Fachwissen verloren. In dritter Generation führt der gelernte Einzelhändler das von seinem Großvater Heinrich im Jahr 1952 gegründete Unternehmen und baute die Produktpalette von anfangs nur Tapeten und Farben zusammen mit Vater Walter nach und nach aus.

Seinen Job hinter der Ladentheke hat Wolfgang Schäfer immer geliebt, deshalb sei ihm die Entscheidung, nun aufzuhören, auch nicht leichtgefallen. &bdquo;Wir konnten uns im Laufe der Jahre eine tolle Kundschaft aufbauen und neben der fachlichen Beratung gehörte auch immer ein persönliches Gespräch dazu“, so der Salzufler, der für seine offene und humorvolle Art bekannt ist.

Erst vor wenigen Tagen hat er die Schließungs- und Rabatthinweise ins Schaufenster gehängt und direkt eine Anfrage für das Ladenlokal erhalten. &bdquo;Ich weiß aber noch nicht, ob ich vermieten möchte“, will sich Schäfer noch nicht festlegen. Er lebt mit seiner Frau in dem historischen, 490 Jahre alten, denkmalgeschützten Haus.

Auch anderswo wandelt sich der Handel Eine Straße weiter, an der Steege 14, plant derzeit Stefanie Knieps ihren Umzug. &bdquo;Nach 16 Jahren an diesem Ort möchte ich nun mitten hinein ins Geschehen“, verrät sie vor Vorfreude strahlend, dass ihr Dessous-Lädchen &bdquo;Bettgeflüster“ ab Anfang April im Ort 1 zu finden sein wird. Dort hat das Schuhgeschäft &bdquo;Laufgold“ die Segel gestrichen. Gegenüber läuft noch der restliche Abverkauf bei &bdquo;Salsa“. Das Geschäft für Mode, Schuhe, Schmuck und Accessoires kehrt der Kurstadt den Rücken. &bdquo;Danke, Sie findet uns weiterhin in Herford“, steht im Fenster angeschlagen sowie eine Telefonnummer für potenzielle Neu-Mieter.

Zwei Häuschen weiter haben dagegen die Inhaber des italienischen Restaurants &bdquo;Il Gusto“ große Pläne. &bdquo;Wir werden im ehemaligen Toro Blanco am Markt 21 noch ein zusätzliches Angebot schaffen“, erzählen die Brüder Alion und Admir Isufaj von der im Mai geplanten Eröffnung einer Mischung aus Bistro und Café mit Frühstück, Tapas, Kuchen, Desserts und verschiedensten Getränken.

Es soll &bdquo;Il Mondo“ (die Welt) heißen, derzeit werden jedoch noch die Namensrechte geprüft. Die &bdquo;Stellateria - Genuss aus Skandinavien“, oben an der Salzsiederstraße 9, ist nach einem kurzen Gastspiel dagegen bereits wieder Geschichte. Hier soll laut Aushang demnächst das &bdquo;KartoffelAmt“ mit Mittagsgerichten eröffnen.

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