Kurpark- wird zum „Schwanensee“: Neue Tretboote erweitern in Bad Salzuflen das Angebot

Bad Salzuflen. Viele Kilometer hat es auf dem Kurparksee zurückgelegt, das alte Holz-Ruderboot &bdquo;Millau“. Heute steht es mit Erde befüllt und zu einem Pflanzgefäß umfunktioniert auf der frisch herausgeputzten Insel am Bootsverleih. Mehr als 20 Jahre lang waren Familien und Kurgäste mit den einst vom Verein &bdquo;Arbeit Werkstatt Bildung“ (AWB) gebauten und nach den Partnerstädten Bad Salzuflens benannten Kähnen herumgeschippert.

Die verbliebenen vier wurden nun aufs Altenteil geschickt - und durch drei leichte, wendige und deutlich günstigere Modelle aus Kunststoff ersetzt. Ab Sonntag, pünktlich zum Fest &bdquo;Bad Salzuflen blüht auf“, können die neuen Ruderboote gemietet werden. Doch am Steg des Bootsverleihs sind noch zwei weitere Neuheiten zu bestaunen: große weiße Tretboote in Schwanen-Form, die vier Personen Platz bieten.

Anonyme Spender &bdquo;Die beiden Tretboote sind unserem Verein komplett gespendet worden“, erklärt AWB-Vorsitzender Ulrich Steinmetz. Das Spenderpaar aus Bad Salzuflen wolle jedoch anonym bleiben. Nur so viel: &bdquo;Wir werden die Tretboote nach ihren Vornamen benennen, und zwar ,Uschi’ und ,Wolle’.“ Das bei den Gästen beliebte Tretboot Marke Eigenbau war ebenfalls nicht mehr seetüchtig gewesen.

Die Verwaltung tat sich jedoch trotz der großen Nachfrage schwer damit, Tretboote anzuschaffen, da diese - anders als die Holz-Ruderboote - als &bdquo;nicht imagefördernd“ galten. Allerdings hatte das Interesse an den historischen Booten zuletzt deutlich abgenommen. Daher kann die nun eingetretene Situation - die Stadt beschaffte die Ruderboote, während private Sponsoren die Tretboote übernahmen - als glückliche Fügung bezeichnet werden. Auch die Brücke und die gesamte Anlage wurden dank eines Mix von privaten und öffentlichen Geldern auf Vordermann gebracht.

Ralf Hammacher, Leiter des Fachbereichs Touristik, Gesundheit, Kultur in der Stadtverwaltung, lobt nach einer Probefahrt die Wendigkeit der neuen Kunststoff-Boote. Im Vergleich zur Holzvariante seien diese deutlich leichter zu lenken. &bdquo;Viele haben sich das Rudern mit den alten Booten gar nicht zugetraut“, berichtet auch Roselind Beineke, die kaufmännische Leiterin des Vereins AWB. Die neuen Modelle wiegen nur gut 60 Kilogramm, dürfen allerdings mit 400 Kilo Passagier-Gewicht ablegen. Es ist also nicht nur der niedrigere Preis, der für die Plastikvariante spricht: Statt mit mindestens 57.000 Euro für hölzerne Boote schlug die Neuanschaffung nun mit lediglich 19.000 Euro zu Buche.

Tourismus-Leiter Alexander Bleifuß freut sich, dass es nach der ins Wasser gefallenen Saison 2024 mit dem Verleih nun endlich weitergeht. &bdquo;Es ist auch in unserem Interesse, dass der See belebt ist“, so Bleifuß. &bdquo;Für die Angebotsvielfalt ist der Bootsverleih sehr wichtig, gerade auch für Familien und Tagesgäste, die hier eine schöne Auszeit verbringen möchten. Und auch als Fotomotiv werden die Boote von den Gästen sehr geschätzt.“ Dies bestätigt sich umgehend: Mehrere Besucher machen vom Ufer aus bereits Fotos - vor allem die neuen Schwäne erregen Aufsehen.

Wie gut die modernen Hingucker-Tretboote von den traditionsbewussten Kurstädtern angenommen werden - darüber ist man sich seitens Stadtverwaltung und Betreiberverein noch nicht ganz im Klaren. &bdquo;Das muss man abwarten“, bleibt Peter Benthin vom Vorstand des AWB gelassen. Erste Reaktionen von Kurparkbesuchern fielen gemischt aus. &bdquo;Die Kinder jedenfalls“, ist sich Roselind Beineke sicher, &bdquo;werden die Schwäne auf alle Fälle lieben.“

Service-Informationen Der Bootsverleih öffnet bei trockenem Wetter vom 30. März bis Oktober jeweils freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr. Ein Ruderboot kostet fünf Euro pro 20 Minuten, ein Tretboot sechs Euro.

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