Salzufler Kinderschutzbund sucht Lesepaten für Schulen

Bad Salzuflen. &bdquo;Wir vergeben keine Noten“, sagt Brigitte Scheele und lächelt. Dies ist aber nur eines von mehreren Erfolgsgeheimnissen eines Projekts, mit dem der Kinderschutzbund Bad Salzuflen seit zweieinhalb Jahren und mittlerweile an vier örtlichen Schulen unterwegs ist. &bdquo;Lesepaten“ heißt die Aktion, zwölf von ihnen machen aktuell ehrenamtlich mit. &bdquo;Aber wir könnten gut und gerne 20 Mitstreiter gebrauchen“, sagt Helmut Becker vom Vorstand des Salzufler Kinderschutzbundes. &bdquo;Wir hoffen sehr, dass sich weitere potenzielle Lesepaten bei uns melden“, sagt Karl Brandes, ebenfalls Vorstandsmitglied.

Doch was tut ein Lesepate? Die aktuell elf Frauen und der eine Mann gehen für eine Doppelstunde ein bis zwei Mal in eine der vier Schulen. Sie picken sich für eine Stunde nach Absprache mit der Lehrkraft ein bis zwei Kinder im Alter von circa 8 bis 14 Jahren zu Beginn einer Unterrichtsstunde aus einer Klasse heraus und üben mit ihnen in einem anderen Raum Lesen. &bdquo;Entweder allein mit einem Kind oder maximal mit zweien“, sagt Brigitte Scheele, die OGS-Koordinatorin an der Grundschule Elkenbreder Weg war. Es geht also nicht um Vorlesen, sondern um die Lesefähigkeit des Nachwuchses.

Erstaunliche Ergebnisse Und die Ergebnisse sind erstaunlich, sagt Scheele: &bdquo;Die Lehrkräfte berichten uns regelmäßig, dass die betreuten Kinder große Lernfortschritte machen. Und oft wächst bei ihnen durch das individuelle Intensivtraining überhaupt erst das Selbstbewusstsein, vor einer Klasse laut vorzulesen.“ Übrigens sei das Herauspicken zu Beginn einer Unterrichtsstunde kein Stigma für die betroffenen Kinder. &bdquo;Einzelförderungen sind an den vier Schulen unseres Projekts Standard. Die ausgewählten Kinder freuen sich in der Regel, dass sie mit uns heraus gehen dürfen.“ Und oft sei es ihnen anzumerken, dass sie großen Spaß an den besonderen Stunden haben, so Scheele.

Die erste Schule in dem Projekt war vor zweieinhalb Jahren die Grundschule Elkenbreder Weg. Es folgten die Erich Kästner-Schule (EKS) und die Grundschule am Kirchplatz. Noch relativ frisch ist die Grundschule Ahornstraße dabei. Die EKS ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt &bdquo;Lernen“, an ihr sind die Projektkinder älter. Dazu finden hier die Förderstunden nachmittags statt, an den drei Grundschulen sind sie jeweils vormittags.

Einsätze über Whatsapp-Gruppe Die Bücher für die Lesestunden werden entweder von den jeweiligen Schulen oder auch vom Kinderschutzbund gestellt. Koordiniert werden die Einsätze über eine Whatsapp-Gruppe. Aktuell absolvieren die zwölf Lesepaten zusammen knapp 30 Stunden pro Woche. &bdquo;Wir wollen aber mehr anbieten. Und es gibt auch eine weitere Schule, die Interesse an unserem Projekt hat“, sagt Becker.

Wer Lesepate wird, sollte außerhalb der Ferien ein- bis zweimal pro Woche Zeit dafür haben. Außerdem gibt es etwa alle zehn Wochen ein gemeinsames Treffen, auf dem beispielsweise gemachte Erfahrungen ausgetauscht werden. &bdquo;Das ist eine Art Supervision“, sagt Brigitte Scheele. Einmal im Jahr stehe zudem eine Fortbildung zum Thema &bdquo;Kinderschutz“ auf dem Programm.

Bei wem jetzt das Interesse geweckt worden ist, kann sich unverbindlich beim Kinderschutzbund weitere Informationen holen. Zu erreichen sind die Verantwortlichen unter Tel. 0171 7106560 oder per Mail unter info@dksb-salzuflen.de. Mehr Infos gibt es auch im Netz unter: www.dksb-salzuflen.de

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