Motorradsportler in Wüsten tanken an der Strecke Solarstrom

Bad Salzuflen-Wüsten. Seit 70 Jahren gibt es den Motorsportclub (MSC) Wüsten, der mit seinen rund 400 Mitgliedern (darunter knapp ein Viertel Kinder und Jugendliche) schwerpunktmäßig im Offroad-Motorradsport unterwegs ist. Auf dem Trainings- und Wettbewerbsgelände an der Straße &bdquo;Hellerhausen“ wird unter anderem Motocross (MX), Endurosport und Motorrad-Trialsport betrieben. Die Fahrer aus Wüsten sind regional, national und international erfolgreich. Doch die MSC-Sportler denken nicht nur an den Rennsieg, sondern auch an die Umwelt.

Dem immer größer werdenden Anteil an Elektromobilität auch im Offroad-Geländesport trägt der Verein Rechnung. Im Rahmen der Sportstättenförderung durch den Landessportbund (LSB) und den ADAC OWL ist das 2023 eröffnete und ebenfalls geförderte Vereinshaus an der Strecke mit einer 80 Quadratmeter großen Photovoltaik-Anlage ausgerüstet worden. Diese leistet 14KWp (Kilowatt-Peak) und speichert die Solarenergie in einem Akku-System mit einer Kapazität von 50 kWH.

&bdquo;Damit sind wir weitestgehend autark in der Stromversorgung für den Trainingsbetrieb und sogar bei Veranstaltungen“, erklärt Geländewart Björn Begemann, selbst beruflich vom Fach im eigenen Betrieb. &bdquo;Musste früher ein Notstromaggregat die Kühlschränke und Auswertungsequipment versorgen, geht dies nun komplett mit Sonnenenergie.“ Darüber hinaus wird mit Solarkraft nicht nur eine Klimaanlage zur Temperierung und zum Schutze des Gebäudes betrieben; hiermit werden auch die im Verein betriebenen Elektrofahrzeuge regelmäßig für den Einsatz aufgeladen - unabhängig vom Stromnetz.

MSC-Vorsitzender Marc Mirbach ergänzt: &bdquo;Besonders in der Anfänger- und Jugendförderung haben sich die Elektromotorräder als ideale Einstiegsfahrzeuge bewährt, da die Trainer hier das Motorrad über Apps gezielt auf Fahrerinnen und Fahrer und deren Können einstellen können.“ Insgesamt werden mittlerweile circa 15 bis 20 Prozent der von MSC-Sportlern genutzten Motorräder elektrisch betrieben, schätzt Pressewart Eric Brandsmeier: &bdquo;Tendenz steigend.“ Dazu setzten viele Sportlerinnen und Sportler alternative Sonderkraftstoffe wie sogenannte E-Fuels oder auch Alkylatbenzin ein.

Dass Motorsport und Umwelt durchaus in Einklang gebracht werden können, beweist der 1955 gegründete Verein auch durch seine umweltkonforme Rundstrecke mit einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometern. Dazu erfolgte in Hellerhausen eine emmissionsrechtliche Prüfung samt Genehmigung. Ferner werde das Areal regelmäßig und fachgerecht gepflegt - ebenso wie die damit verbundenen Ausgleichsflächen, so der MSC. Vorsorge wird in Wüsten mit einem speziellen Tankplatz betrieben. Am Vereinshaus befinden sich zudem Zisternen für Frisch- und Brauchwasser.

Für Interessierte gibt es am Pfingstmontag, 9. Juni, ab 10 Uhr Gelegenheit, sich selbst von dem nachhaltigen Vereinskonzept zu überzeugen. Angesprochen sind besonders Familien, Kinder und Jugendliche, beim &bdquo;ADAC OWL Offroad Kids Day“ einmal selbst auf einem Motocross- oder Trial-Motorrad in den Motorsport zu &bdquo;schnuppern“, so Brandsmeier. Anleitung erfolgt durch lizenzierte Trainer der &bdquo;Trialsport-Jugend OWL“, das zeitgleich auf dem Gelände stattfindet. Mehr Infos: www.msc-wuesten.de

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