Escape-Room in Bad Salzuflen führt tief unter den Bahnhof

Bad Salzuflen. Kennen Sie Brandon Darkmoor? Der Name steht für einen berühmt-berüchtigten Geisterjäger, der aktuell einen besonders mysteriösen Fall untersucht: Ein afrikanischer Götze soll dunkle Geheimnisse und einen alten Fluch bergen – ausgerechnet tief unter Bad Salzuflen. LZ-Mitarbeiterin Sandra Castrup ist für diesen Fall in den neuen Escape-Room der Salzufler Unterwelt abgetaucht – und in einem verlassenen Kolonialwarenladen wieder aufgetaucht.

Die Atmosphäre ist dicht: Die Regale sind verstaubt, am Haken hängt eine braune Jacke, und im Aschenbecher glimmt eine Zigarre, als hätte sie eben noch jemand ausgedrückt. Im Jahr 1898 verschwand hier unten, unter dem Bahnhof, der damalige Ladeninhaber Karl Wilhelm Bergmann – ohne das Rätsel zu lösen.

Nun sollen mein Spielpartner und ich übernehmen. Wir haben keinerlei Erfahrung mit Escape Rooms. Etwas verloren stehen wir in den dunklen Katakomben. Unsere Handys liegen sicher weggeschlossen in einer Truhe – mit ihnen scheint auch der Kontakt zur Außenwelt abgeschnitten.

Aus einem historischen Radio ertönt Musik. Erst nach einer Weile verstehen wir: Die Melodien enthalten Hinweise, die uns zur nächsten verschlossenen Tür führen sollen. Also untersuchen wir die Räume gründlich. Einige Dinge entdecken wir rasch, andere entziehen sich uns hartnäckig. Das setzt mich leicht unter Druck. Wo ist bloß dieser Gegenstand? Schließlich finde ich ihn – ebenso wie viele andere Kuriositäten, die uns den Weg durch den mit Lichteffekten und Spezialtechnik gestalteten Gewölbekeller freigeben.

Schon nach wenigen Minuten sind wir ganz in diese fremde Welt eingetaucht. Dass sich hier Münzen wie von Geisterhand bewegen, nehme ich inzwischen als völlig normal hin. Auch die sprechende Puppe überrascht mich kaum noch. Ich ziehe ihr einen Anti-Fluch-Beutel über den Kopf – und sie will auf meinen Arm.

Kein Problem. Sie wird sich noch als nützlich erweisen, obwohl sie sich wiederholt über unsere Ahnungslosigkeit lustig macht. &bdquo;Ohne mich seid ihr endlich mal nicht so hilflos wie sonst im Leben“, ätzt sie frech. Ich überlege kurz, das kleine, rothaarige Stoffmonster in einer der alten Kisten zu verbannen. Doch beim Logik-Rätsel läuft es plötzlich wie geschmiert – sogar die Puppe ist für einen Moment sprachlos.

Nicht alle Aufgaben meistern wir auf Anhieb, aber das ist nicht weiter schlimm. Schließlich soll an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden. Nur so viel: Kurz vor dem Finale steige ich tatsächlich in einen geschlossenen Holzsarg, um zur letzten Kammer zu gelangen.

Im Nachhinein kann ich kaum glauben, dass ich das wirklich getan habe. Brandon Darkmoor wäre sicher stolz auf seine mutige &bdquo;Praktikantin“ gewesen – wäre er denn persönlich erschienen. Stattdessen beobachtete uns Tatjana Otto, Betriebsleiterin der Salzufler Unterwelt, per Live-Video bei unserem Abenteuer. Ich vermute: Sie hatte bei der ein oder anderen überraschenden Wendung ihre Finger mit im Spiel

Die Salzufler Unterwelt bietet aktuell drei abwechslungsreiche Escape-Rooms – geeignet für Einsteiger und Fortgeschrittene, für Gruppen von zwei bis sechs Personen. Neu im Programm sind außerdem Outdoor-Touren für Kinder und Erwachsene. Weitere Informationen gibt es unter www.salzufler-unterwelt.de .

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