So sieht es in der neuen Montessori-Kita in Bad Salzuflen aus

Bad Salzuflen. Es ist ein Moment, auf den die Verantwortlichen lange gewartet haben: Am Montag haben die ersten Mädchen und Jungen das neue &bdquo;Kinderschiff“ am Elkenbreder Weg bezogen. 45 Kinder starteten in den frisch eröffneten Räumen der Montessori-Kita, in den kommenden Wochen wird die Zahl auf 95 anwachsen. &bdquo;Wir sind überglücklich nach all dem Geschehenen, dass wir das Kinderschiff nun endlich öffnen können“, sagt Torsten Kopsieker, Vorstand des Montessori-Kindergartenvereins, der Träger der Einrichtung ist.

Für ihn und das gesamte Team ist der Tag nicht nur ein Neubeginn, sondern auch das Ende eines langen und kräftezehrenden Weges. &bdquo;Ich persönlich bin nach den ganzen Rückschlägen erschöpft und nun einfach nur erleichtert, dass dieses Unterfangen erfolgreich endet“, sagt Kopsieker.

Rückschläge und Brände Ursprünglich sollte die Kita bereits Ende 2023 in Betrieb gehen. Doch es kam anders: Fünf Brände, davon vier nachweislich gelegt, verzögerten den Bau erheblich. Drei davon im April 2024 gestand ein ehemaliger Fensterbauer, der wegen der Taten im Juni zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wurde.

Er wollte den Einbau verzögern, weil er das Geld für die Fenster zweckentfremdet hatte. Eine weitere Brandstiftung vom November 2023 bleibt bis heute ungeklärt. &bdquo;Natürlich haben wir den Stempel drauf. Wir sind die Kita, die mehrfach gebrannt hat. Aber wir wollen künftig für das bekannt sein, was uns wirklich ausmacht“; sagt Kopsieker.

Die Zeit sei eine enorme psychische Belastung gewesen. &bdquo;Bis heute schrecke ich hoch, wenn ich Feuerwehrsirenen höre“, erzählt Kopsieker. Zugleich betont er den Zusammenhalt: &bdquo;Wo Menschen zusammenkommen, die gemeinsam für etwas kämpfen, entstehen oft wunderbare Dinge.“

Ein Ort für Kinder und Familien Mit der Eröffnung erfüllt sich ein lang gehegter Wunsch des Vereins, der 1987 gegründet wurde. Schon damals hieß es in einem Zeitungsartikel: &bdquo;Mit Beharrlichkeit zum Erfolg.“ Kopsieker: &bdquo;Das würde auch heute zutreffen.“ Im &bdquo;Kinderschiff“ arbeiten 19 Erzieherinnen und Erzieher, vier Auszubildende und eine Leitung. Neben klassischen Montessori-Ansätzen setzt die Einrichtung auf Natur- und Tierpädagogik: Hühner, Bienen, eine eigene Ackerfläche und sogar ein Pferd gehören dazu.

Ein besonderer Schwerpunkt ist laut Kopsieker die Inklusion. Derzeit werden 14 Kinder mit Förderbedarf betreut, dazu kommen Mädchen und Jungen aus vielen Nationen und mit unterschiedlichen Muttersprachen. Therapieräume und Förderangebote stehen dafür im Haus bereit.

Hohe Kosten, große Leistung Außerdem ist die Kita bereits zertifiziertes Familienzentrum NRW. &bdquo;Wir wollen eine Anlaufstelle für den gesamten Sozialraum sein“, so Kopsieker. Auch das Essen spielt eine Rolle: Mit eigener Küche und Koch werden täglich frische Mahlzeiten zubereitet, eine Kinderküche lädt zum gemeinsamen Kochen ein – etwa mit Gemüse aus eigenem Anbau.

Der Neubau schlug mit 3,4 Millionen Euro zu Buche, finanziert aus Fördermitteln des Landes NRW und einem Anteil der Stadt Bad Salzuflen. Hinzu kommen Brandschäden in Höhe von 1,9 Millionen Euro, die die Versicherung übernommen hat.

Trotz der Belastungen sieht Kopsieker den Erfolg: &bdquo;Wir als kleiner Verein mit rund 130 Mitgliedern betreiben nun zwei Kitas in Bad Salzuflen – das Montessori-Kinderhaus in Schötmar und nun das ,Kinderschiff’ am Elkenbreder Weg. Beide gehören uns und werden nicht von Investoren getragen.“

Am Samstag, 6. September, feiert die Kita offiziell ihre Einweihung mit einem Tag der offenen Tür von 11 bis 15 Uhr. Für Kopsieker steht fest: &bdquo;Unser Ziel bleibt es, einen sicheren und liebevollen Ort für Kinder und Familien zu schaffen.“

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