„Meine Lieblingsecke in Bad Salzuflen“: ein Ort der Zehntausenden Möglichkeiten

Bad Salzuflen. &bdquo; Die Räume sind für mich so anziehend, weil ich dort den Puls der Zeit spüre. Welche Art von Romanen und welche Sachbücher sind gerade beliebt, wie entwickelt sich das Krimi-Genre weiter? Die Bücher um mich herum atmen meine Zeit, ein Stück weit auch meine Lebenserfahrung“, sagt Katrin Klei über ihre ganz persönliche &bdquo;Lieblingsecke“. Darum zieht es die grüne Ratsfrau und gelernte Fremdsprachen-Sekretärin mit Ausbildung im französischen Straßburg immer wieder an einen besonderen Ort in Bad Salzuflen: in die Stadtbücherei.

Seit 2008 residiert die öffentliche Bibliothek auf rund 630 Quadratmetern im ersten Stock der damals neu errichteten Ostertor-Galerie. Vorher war die Bücherei in den ehemaligen Räumen des Amtsgerichts in der Straße &bdquo;Am Markt“ untergebracht, wo sich heute die Gaststätte &bdquo;Lebenslang“ befindet. &bdquo;Da herrschte natürlich eine besondere Atmosphäre“, erinnert sich Klei.

Zeitschriften und Zeitungen

Mit der Ostertor-Galerie kann sie aber auch prima leben. So gut, dass sich die 66-Jährige auch im Förderverein für die Bücherei engagiert, der die Einrichtung unter anderem bei Veranstaltungen wie der Lesung von Autorin Kerstin Lange (&bdquo;Die Sehnsucht, die bleibt“) am Mittwoch, 29. Oktober, ab 19 Uhr unterstützt.

Der erste Gang von Katrin Klei bei ihren Besuchen in der Bibliothek führt meist zu den Zeitschriften und Zeitungen. Dutzende aktuelle Publikationen liegen in Fächern bereit. &bdquo;Am meisten gelesen wird oft die LZ“, verrät Klei. Sie selbst greife in der Bücherei oft zuerst zum Politmagazin Spiegel.

Die Zeitschriften sind für sie aber oft nur die &bdquo;Vorspeise“. Danach geht es darum, den Schmöker für die Ausleihe auszusuchen. &bdquo;Dabei schaue ich oft erst mal ins Bestseller-Regal. Fach-, Sachbücher interessieren mich dabei auch“, lächelt Klei, die auch Mitglied in einem privaten Literaturkreis mit sechs Mitgliedern ist. &bdquo;Wir lesen gemeinsam ein Buch und sprechen dann bei unseren monatlichen Treffen darüber.“

Ein Ort zum Herunterkommen

Was ist es denn nun, was sie am liebsten verschlingt? &bdquo;Gerne Krimis und andere Romane, aber vor allen Dingen Nature-Writing-Bücher. Die bieten mir einen besonderen Zugang zu Umwelt und immer wieder zu dem Gedanken, die Schöpfung zu bewahren.“ Oft studiert sie erste Seiten auch noch vor Ort. &bdquo;Die Bücherei ist für mich ein Ort zum Herunterkommen. Hier nehme ich mir bewusst meine Auszeit“, sagt sie. Und das tut die 66-Jährige nach eigener Aussage nahezu wöchentlich.

Seit der Jahrtausendwende ist sie mit dem Bibliothekswesen in Bad Salzuflen verbunden. Erste Anlaufstelle war die sogenannte &bdquo;Stadtteilbücherei“ am Sportplatz in Lockhausen. &bdquo;Wir sind damals in den Ortsteil gezogen. Und in die kleine Bücherei bin ich zunächst in erster Linie wegen meiner drei Kinder gegangen.“ Sie selbst lese auch seit der Kindheit. &bdquo;Ich bin ein Hanni-und-Nanni-Fan gewesen“, schmunzelt Katrin Klei. Später lebte sie unter anderem acht Jahre in Frankreich.

22 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr

Doch zurück zur Stadtbücherei: Für die Mitgliedschaft zahlen Erwachsene 22 Euro - pro Jahr. Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ist Schmökern & Co. kostenlos. Die Bibliothek verfügt über mehr als 32.000 physische Medien. Neben Büchern und Zeitschriften sind das unter anderem auch DVDs, Spiele und CDs.

Dazu kommen zahlreiche Online-Angebote, die Bücherei-Mitglieder mit nutzen können - zum Beispiel ein Film-Portal mit mehr als 3500 Streifen, ein Musik-Dienst mit mehr als 15 Millionen Titeln oder eine Download-Möglichkeit für fremdsprachige Hörbücher. Das Angebot hat bereits gut 15.000 Mitglieder überzeugt. Die im Übrigen zum Teil auch außerhalb von Bad Salzuflen wohnen.

Doch jetzt ist der Besuch von Katrin Klei für heute zu Ende. &bdquo;Bis nächste Woche“, verabschiedet sie sich am Counter.

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