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Filmmusik

„The Time Bandits“ aus Bad Salzuflen sind im Wettbewerb zu einem Kinofilm erfolgreich

Bad Salzuflen. Die Filmgesellschaft Warner Bros. und der bekannte Schauspieler Florian David Fitz (unter anderem „Vincent will Meer“) hatten parallel zum Start des neuen Kinofilms „No Hit Wonder“ einen Musik-Wettbewerb ausgelobt. Chöre, Gruppen und Sängerinnen und Sänger konnten sich mit ihrer eigenen Interpretation des Titelsongs „TIME TIME TIME“ bewerben und mussten dazu ein Video drehen.

Mehr als 100 Chöre sind diesem Aufruf gefolgt. Mit dabei: Eine extra für diesen Wettbewerb gegründete A-cappella-Gruppe der Musikschule Bad Salzuflen. „The Time Bandits“ mit fortgeschrittenen Gesangsschülern, die von den Musikschullehrern Sandra Botor und Jan Gerth gecoacht wurden, übten das von Musikschulleiter Stephan Otters geschriebene neue Arrangement des Songs in kürzester Zeit ein. „Das Original von Florian David Fitz war mir viel zu schnell und zu hektisch, auch war das vorgegebene Chor-Arrangement zu ,normal’. Mir schwebte von Anfang an eine getragenere Nummer mit dichten Akkorden und Voicings vor, um die inhaltliche Schwere des Textes zu verstärken“, wird Otters in einer Pressemitteilung der Musikschule zitiert.

Musik stärkt die Seele

Denn sowohl im Song als auch im Film gehe es darum, dass man als Einzelner in der schnelllebigen und durch Social Media beeinflussten Zeit oft unter gesellschaftlichen Druck gerät und Versagensängste und Nichtsichtbarkeit die Psyche zum Wanken bringt. Der Weg, die Seele und dadurch den Menschen durch Musik und Gesang zu stärken, ist die zentrale Lösung im Film. „Auch wir haben in unserer Gruppe gespürt, was das Singen in der Gemeinschaft ausmacht“, sagt Sänger Jan Gerth. „Es ist großartig, dass sich ein Film wie ,No Hit Wonder’ mit der nachhaltigen Erfahrung des aktiven Musikmachens auseinandersetzt. Musikkonsum bringt zwar auch Freude mit sich, aber nur das selbst Erleben löst körperlich messbare Glücksgefühle aus.“

Das Gesamtpaket von gesanglicher Leistung, Performance, Arrangement und Video der Bad Salzufler Gruppe überzeugte nicht nur die Fachjury, sodass der zweite Platz in dem Wettbewerb dabei heraussprang. Auch viele Menschen, die bei einem zusätzlichen Voting im Internet ihr Favoriten-Video wählen konnten, entschieden sich für das Septett aus der Kurstadt. Neben den fünf Schülern wirkten auch Jan Gerth und Stephan Otters selbst bei den „Time Bandits“ mit.

Vocoder kommt zum Einsatz

Otters erweiterte das Arrangement durch den Einsatz von Beatboxing (dem Spielen eines Grooves nur mit der Stimme) und Vocoder. Dabei handelt es sich um einen Vokal-Synthesizer, der eine einzelne Stimme über die Keyboardtastatur vervielfältigt. Berühmte Beispiele dafür sind zum Beispiel „The Raven“ von Alan Parsons Project oder „Hide And Seek“ von Imogen Heap.

Mit zum Erfolg der Bad Salzufler beigetragen hat dabei sicherlich auch, dass ein eigener Medienproduktionsbereich mittlerweile am Musikschulangebot angedockt ist. Aimee Tiamson, Medienproduzentin und Sängerin in Personalunion, ist dort beschäftigt und kümmert sich unter anderem um Audio- und Videoinhalte für die Kanäle in den Sozialen Medien. Kameramann und Schlagzeuglehrer Arndt Hesse hatte die filmische Herausforderung angenommen, das Video in einem Versuch aufzunehmen – auch das schien die Jury überzeugt zu haben.

Vom Ensemble gefeiert wurde die tolle Platzierung jetzt beim Premierenwochenende des Films im Lagenser „Filmwelt“-Kino. Dort läuft das Wettbewerbsvideo nun bei jeder Vorführung im Vorprogramm des Films „No Hit Wonder“. Auch zu sehen ist es auf dem YouTube-Kanal der Musikschule Bad Salzuflen.

Für den zweiten Platz in dem Wettbewerb gab es für die „Time Bandits“ einen Geldpreis in Höhe von 2500 Euro.

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