Orgel in Bad Salzuflen nach Generalüberholung wieder spielbereit

Bad Salzuflen. Die &bdquo;Königin der Instrumente“ klingt wieder: Die Orgel in der Auferstehungskirche am Gröchteweg ist nach einer umfassenden Generalüberholung vollständig fertiggestellt und spielt nun wieder in ihrem vertrauten Klang. Mehr als einen Monat lang haben Orgelbauer Axel Birnbaum und sein Team von der Firma Beckerath (Hamburg) das 1966 gebaute Instrument dafür zerlegt, gründlich gereinigt, technisch erneuert und anschließend klanglich neu justiert. Nun ist die Arbeit abgeschlossen – und das Ergebnis soll, so die Beteiligten, viele Jahre tragen.

Wie lange das Instrument nach der Sanierung ohne weitere Eingriffe spielbar bleibt, kann Orgelbauer Axel Birnbaum klar einordnen: &bdquo;Nach einer Generalüberholung wie dieser kann die Orgel wieder 20 Jahre oder länger ohne größere Reparaturen auskommen.“ Damit sei für die Gemeinde eine stabile Perspektive geschaffen.

Voraussetzung für diese Langlebigkeit sei, dass Mechanik, Windanlage und Pfeifen jetzt wieder wie ein geschlossenes System funktionierten. Im Vorfeld hatten vor allem Undichtigkeiten Probleme bereitet und die Spielbarkeit des Instruments zunehmend beeinträchtigt.

Konsequent erneuert In Teilen der Windanlage &bdquo;waren schlicht Löcher“, wie Birnbaum berichtet. &bdquo;Das hat nur noch notdürftig funktioniert.“ Nun wurde das gesamte System konsequent erneuert – vom Magazinbalg bis zum feinen Gewebetuch im Windkanal, das eine gleichmäßige Luftführung gewährleistet.

Auch die klangliche Überarbeitung war Teil des Projekts. Ziel war dabei kein neues Klangbild, sondern eine Rückkehr zur historischen Intonation des Instruments, wie sie für diese Orgel ursprünglich vorgesehen war. Burkhard Geweke, Orgelsachverständiger der Landeskirche, beschreibt die Grundidee so: &bdquo;Wir versuchen, wieder näher an den historischen Klang zu kommen – homogener, tragfähiger und grundtöniger.“ Die Orgel könne dabei &bdquo;ruhig ein bisschen mehr Strahlkraft“ entwickeln, ohne ihren charakteristischen Ausdruck einzubüßen.

Besonders wichtig bleibe die Anpassung an den Kirchenraum. Geweke betont: &bdquo;Die Besonderheit jedes Instruments liegt in der Abstimmung auf den Raum.“ Die Auferstehungskirche mit ihren großformatigen Kunstwerken erlaube keine imposante Barockorgel. &bdquo;Eine prachtvolle Barockorgel hätte hier nie gepasst. Sie wäre zu groß gewesen und hätte dem Chor den Platz genommen.“

Alterungsprozesse Eine Kirchenorgel besteht aus Tausenden Teilen – viele davon empfindlich und anfällig für Alterungsprozesse. Lederdichtungen altern, Pfeifen verformen sich, Staub beeinträchtigt den Klang. Manche Metallpfeifen mussten mit einer Zahnbürste gereinigt werden, um ihre Ansprache wiederherzustellen. &bdquo;Wenn irgendwo Luft entweicht, verliert die Orgel buchstäblich ihre Stimme“, sagt Birnbaum. Das präzise Zusammenspiel von Luft und Mechanik sei daher immer der Kern jeder Restaurierung.

Die Gesamtkosten der Generalüberholung liegen bei rund 60.000 Euro. Ein Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro kommt von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bad Salzuflen. Den Rest trägt die Kirchengemeinde – auch durch Zuwendungen. &bdquo;Wir freuen uns über jede Spende, so klein sie auch ist“, sagt Pfarrerin Steffie Langenau und hofft auf weitere Unterstützung.

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