Balance aus Besinnlichkeit und künstlerischer Tiefe begeistert in der Kirche Bergkirchen

Bad Salzuflen-Bergkirchen. Nach seinem erfolgreichen Auftritt vor zwei Jahren ist der in Lemgo geborene Musiker Matthias Alteheld nach Bergkirchen zurückgekehrt und vom zahlreich erschienenen Publikum herzlich empfangen worden.

Für Alteheld, heute Professor für Liedgestaltung in Freiburg, sind Konzerte in seiner lippischen Heimat stets mit einer besonderen Freude verbunden.

Sorgfältig gestaltetes Programm Entsprechend sorgfältig hatte er sein Programm gestaltet. Weihnachtliche Klaviermusik wurde mit klassischem und entsprechend festlichem Repertoire kombiniert und verlieh dem Abend eine besondere Balance aus Besinnlichkeit und künstlerischer Tiefe.

In weicher Intonation stimmte das Choralvorspiel &bdquo;In dulci jubilo“ von Bach die Gäste auf die weihnachtliche Freude ein. Das Kirchenlied aus dem 14. Jahrhundert entfaltete dabei seine zeitlose Wirkung.

Neben traditionellen Chorälen, sowohl in klassischer Gestalt als auch in kunstvollen Bearbeitungen, bildete Johann Sebastian Bachs erste Partita in B-Dur (BWV 825) von 1731 einen Schwerpunkt. Feierlich eröffnete das Präludium das Werk, gefolgt von einer flinken Allemande in differenzierter Tongebung. Die Sarabande bestach in großer Klangrede und zwei tänzerische Menuette sowie eine virtuose Gigue verzauberten die Hörer.

Brahms komponierte am Ende seines Lebens elf Choralvorspiele für Orgel op. 122, von denen Alteheld Nr. 8 &bdquo;Es ist ein Ros` entsprungen“ in der Bearbeitung für Klavier von Ferrucio Busoni interpretierte. Das Werk entfaltete in der akustisch warmen Kirche einen festlich-feierlichen Glanz und zeugte von Altehelds stilistischer Souveränität und klanglicher Differenzierung.

Agogischer Schwung, Dramatik und großer lyrischer Glanz Der schlichte vierstimmige Satz des Liedes aus der Feder von Michael Praetorius, den der Pianist oft in der Kantorei St. Nicolai in Lemgo unter Leitung von Jobst-Hermann Koch mitsingen durfte, schloss sich nahtlos an. Im gesanglichen Ton folgte die Romanze Nr. 5 aus den Klavierstücken op. 118 von Johannes Brahms. In klanglicher Seligkeit fesselten die Impromptu D 935 Nr. 2 und 3 die Franz Schubert im Jahr 1827 komponierte und denen Alteheld als ausgewiesener Liedpianist agogischen Schwung, Dramatik und großen lyrischen Glanz verlieh.

Nicht fehlen durfte die mittlerweile zur Tradition gewordene Darbietung von Wolfgang Amadeus Mozarts Variationen über das französische Kinderlied &bdquo;Ah, vous dirai-je, Maman“ (KV 265), hierzulande als &bdquo;Morgen kommt der Weihnachtsmann“ bekannt. Mit virtuoser Leichtigkeit und feinem Humor nahm Alteheld das Publikum mit in eine heitere, von Leuchtkraft getragene Weihnachtsstimmung.

Für den lang anhaltenden Applaus bedankte sich der Künstler gleich mit mehreren Zugaben: Dem Siciliano der 2. Flötensonate von Bach (BWV 1031) in der Klavierbearbeitung von Wilhelm Kempff, der Choralbearbeitung &bdquo;Ich steh an deiner Krippe hier“, dem Intermezzo Nr. 2 aus Brahms Klavierstücke op. 118 und einer Improvisation über &bdquo;Stille Nacht“.

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