Von Andre Gallisch
"Lärm macht krank", sagen Petra Quandt und Sabine Schwarz unisono. Die Vorsitzende der Bad Salzufler Bürgerinitiative "GiftmülldepoNIE" und ihre Stellvertreterin wissen, wovon sie sprechen.
Bad Salzuflen-Lockhausen. Der Krach, den vor allem Lastwagen auf der A2 produzieren, schwappt geradezu über Lockhausen hinweg.
"Fehlgeschlagen", klagt Quandt, seien die Bemühungen der Initiative, den Neubau der Tank- und Rastanlage bei der Autobahnbrücke "Büxter Weg" zu verhindern. Genauso sei "GiftmülldepoNIE" bisher mit der Forderung von Lärmschutzmaßnahmen entlang der A2 gescheitert.
Doch, so ergänzt Schwarz, bei den bisherigen Berechnungen sei der Landesbetrieb "Straßen.NRW" von alten Zahlen bezüglich der Verkehrsbelastung ausgegangen. "Die haben noch mit einem LKW-Anteil von 13 bis 14 Prozent kalkuliert", berichtet sie. Neuere Messungen belegten allerdings, dass mittlerweile ein LKW-Anteil von etwa 26 Prozent unter anderem auch an Lockhausen vorbeibrumme. "Prognosen des Bundesverkehrsministeriums gehen sogar von einer Steigerung auf bis zu 30 Prozent im Jahre 2030 aus", ergänzt Petra Quandt.
Sehr anschaulich wird die Situation im Bereich der vorgesehenen Tank- und Rastanlage. Dort steigt das Gelände von der A2 an ganz sachte in Richtung Lockhausen an. "Durch die topographische Lage wird der Lärm über ganz Lockhausen verteilt", sagt Sabine Schwarz. So seien nicht nur die in unmittelbarer Nähe der Trasse gelegenen Häuser, sondern der ganze Ort, aber auch die angrenzenden Herforder und Bielefelder Siedlungsgebiete betroffen.
"Man kann sich manchmal bei geöffnetem Fenster nicht richtig unterhalten", sagt Petra Quandt, während vorbeirauschende Brummis die Hälfte ihrer Aussage übertönen. An Schlafen bei geöffneten Fenstern sei sowieso kaum zu denken.
Die Bürgerinitiative "GiftmülldepoNIE Bad Salzuflen" will nun den Landesbetrieb Straßen auffordern, "gemäß der gesetzlichen Bestimmungen eine komplette Überprüfung der Lärmsituation auf Basis aktueller Werte" vorzunehmen. Dabei erhofft sie sich große Unterstützung aller Bürger, die sich durch den Lärm auf der A2 belästigt fühlen. Ihnen stellt "GiftmülldepoNIE Bad Salzuflen" einen Antrag auf nachträglichen Lärmschutz zur Verfügung.
Der Antrag kann im Internet von der Homepage www.bi-bs.de heruntergeladen oder bei Udo Schildmann unter Tel.: (0 52 22) 7 28 28 angefordert werden."Bei offenem Fenster
kaum zu unterhalten"
Petra Quandt