Bad Salzuflen. "Folgekosten vermeiden" - das sagt Dietmar Wohlan an diesem Morgen bestimmt viermal. Der Fachdienstleiter von der Stadtverwaltung legt Wert darauf, dass die Teilsanierung der Grundschule an der Ahornstraße eine Investition in die Zukunft ist. "Wir werden CO2 und jedes Jahr etwa 30 Prozent Energie einsparen."
In dem Gebäude von 1953 bohren und klopfen in diesen Ferientagen die Handwerker. Der Bau wird nach Abschluss der Arbeiten - Ende Oktober ist angepeilt - Außenwände haben, die 16 Zentimeter dicker sind als bisher. Architekt und Bauleiter Ulf Stutzke vom Büro Schröder spricht von einem "Wärmedämmverbundsystem": Vor die Fassade werden Styroporplatten gesetzt und verputzt. Im unteren Bereich wird der Putz verstärkt, damit die Platten nicht so schnell beschädigt werden. Denn das würde Folgekosten nach sich ziehen.
Im Moment sind die Fenster dran. Stück für Stück werden sie durch dreifachverglaste Alufenster ersetzt, 195 an der Zahl. "Mehr habe ich auch noch nie ein- und ausgebaut", sagt Stutzke schmunzelnd.
Im gleichen Zug bekommen die Fenster an der Süd- und Ostseite Raffstores, eine Art Metall-Jalousien. Das sei auch dringend nötig, sagt Wohlan: "Im vergangenen Sommer habe ich in einem Klassenraum mehr als 35 Grad gemessen. Da ist kein ordentlicher Unterricht mehr möglich."
Die 600 000 Euro Sanierungskosten stemmt die Stadt laut Wohlan aus Eigenmitteln. Dafür werden auch Dachüberstände vergrößert, neue Dachrinnen und Fallrohre angebracht und das "stark abgängige" Dach neu gedeckt. Grundsätzlich, sagt Stutzke, sei das Gebäude "optisch und energetisch 50 Jahre zurück".
Übrigens wird der Putz im oberen Bereich so angestrichen wie die benachbarte Gelbe Schule, allerdings mit einem anthrazit abgesetzten Sockel. Das soll bewirken, dass das Gebäude nicht ganz so hoch wirkt - und wird manchem Knirps vielleicht auch ein bisschen die Furcht vor dem "Ernst des Lebens" nehmen . . . (rad)