Bad Salzuflen (hst). Dr. Barbara Schlüter hat in der Gelben Schule aus ihrem Erstlingswerk gelesen, das zum Teil in der Salzestadt spielt. Freunde historischer Romane sind dabei auf ihre Kosten gekommen.
Der Einladung von Dr. Stefan Wiesekopsieker war die Autorin gerne gefolgt, schließlich hatte der Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins bei der Recherche zum Buch geholfen. Auch wenn der Hauptschauplatz die ehemalige Residenzstadt Hannover im Jahr 1890 ist, dient das damalige "Bauernbad" Salzuflen ebenfalls als Kulisse für den Roman "Vergiftete Liebe". Detailreich beschreibt die Historikerin ein Stück Gesellschafts- und Stadtgeschichte. Besonders die Stellung der Frauen liegt ihr am Herzen.
In ihrer Lesung sprang die Autorin zwischen den Charakteren hin und her und hatte sichtlich Freude an deren Darstellung. Erzählt wird die Geschichte der jungen Elsa Martin, die als Waisenkind in die Familie von Elßtorf aufgenommen wird. Die eigensinnige 19-Jährige interessiert sich für Naturwissenschaften, Medizin und Detektivgeschichten und entspricht damit nicht gerade dem Idealbild "höherer Töchter". Als es im Königlichen Schauspielhaus zu einem mysteriösen Todesfall kommt, heftet sich die junge Frau an die Fersen des Täters.
Im Anschluss gab es einen angeregten Austausch über die Entstehung des Buches. Dabei war die meistgestellte Frage: Wie ist die Autorin auf Bad Salzuflen als Nebenschauplatz gekommen? "Meine Großmutter war hier oft zur Kur", bekannte Schlüter. Für ihre umfangreiche Recherche hat sie eine Woche in der Salzestadt gewohnt, "um die Atmosphäre zu schnuppern". So finden sich Orte wie Gradierwerk, Kurpark, Salzhof und das damalige Fabrikgelände von Hoffmanns Stärke im Roman wieder.
Barbara Schlüter: Vergiftete Liebe. Verlag Schardt, Oldenburg, 258 Seiten, 12,80 Euro.