
Bad Salzuflen (lük). Nur eine "kleine Formation" des 1958 an der Schwarzmeerküste gegründeten und 40 Mann starken "Zarewitsch Don Kosaken Chors" hat am Dienstagabend die Konzertgäste in der katholischen Liebfrauenkirche unterhalten. Es reichte aber locker zu einem gelungenen, musikalischen Ausflug in die weiten Landschaften Russlands.
Zum Auftakt ließen die sechs Künstler ihre "russische Seele" in sich langsam steigernden, östlich-liturgischen und biblischen Gesängen fühlbar durch das Kirchenschiff wandern. Zum Klang dieser so typisch zart, fast leise beginnenden, sich bis zum kraftvollen Höhepunkt steigernden, mehrstimmigen Vokalmusik (a cappella) legte sich Ton für Ton ein Ausdruck von Ergebenheit, Mystik und Erstaunen auf die Gesichter der Zuhörer. So wurde das Konzert von Anfang bis Ende von einer feierlichen Stimmung getragen.
Mit einer Ausnahme: Als die "Kosaken" in einem typischen Volkslied die bisher ruhigen Melodiefolgen mit einem schwungvollen Kanon unterbrachen, wurden die Konzertgäste für einen Moment aus ihrer romantischen Verhaltenheit gerissen und quittierten den "Ritt mit den Kosaken" sodann mit großer Heiterkeit und stürmischem Beifall.
Während im ersten Teil des Konzertes das Wesen russischer Mentalität in sakralen Gesängen und berühmten Volksweisen dominierte, folgten nach der Pause - jahreszeitlich abgestimmt - weihnachtliche Melodien, die zweifelsohne nach dem Klassiker "Ave Maria" mit einem weiteren Begeisterungsausbruch in Form von noch mehr Applaus und Bravorufen vom Publikum honoriert wurden. So übertrug sich die musikalische Philosophie der "Zarewitsch Don Kosaken", mit ihrem ausdrucksstarken Chor- oder Sologesang "die eigene Schwermut im Zuhörer anzusprechen, um weiterführend Mut zum Leben zu machen", an diesem Abend auf akustisch herausragendem Weg auf die anwesenden Konzertgäste.