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Rettungswache Bad Salzuflen: Kreis schafft Fakten

Neubau soll unabhängig vom Standort einer neuen Feuerwache 2014 fertig sein

Von Martin Hostert

Bad Salzuflen. Der Kreis will im Frühjahr mit dem Neubau seiner Rettungswache Bad Salz­uflen beginnen. Landrat Friedel Heuwinkel geht nicht mehr davon aus, diese gemeinsam mit einer neuen Salzufler Feuerwehr-Hauptwache zu bauen.

Sowohl die Rettungswache des Kreises als auch die Hauptwache stehen seit Jahren in der Diskussion. In der Salzestadt hat der Rat im September 2012 einen Auftrag für ein Standort­analyse vergeben. Der derzeitige Standort an der B239 gilt als nicht ideal und überdies als zu klein. Die Stadt Bad Salz­uflen erwägt auch eine Sanierung oder Erweiterung (was bei einem Wegzug der Rettungswache möglich würde); die Feuerwehr plädiert für einen Neubau.

An der Hauptwache ist zurzeit auch die vom Deutschen Roten Kreuz betriebene Rettungswache des Kreises untergebracht. Diese entspricht längst nicht mehr aktuellen Anforderungen, so fehlt es an getrennten Toiletten für Mann und Frau oder auch an der notwendigen Trennung von "schwarzem" und "weißem", also reinem und unreinem, Bereich. Ein Neubau ist seit 2009 im Gespräch, als der Kreis die Aufgabe von der privaten "Notfallrettung Schlick" übernommen hat.

Heuwinkel hat seitdem immer wieder auf die Notwendigkeit eines "rechtlich verpflichtenden" Neubaus hingewiesen, diesen zuletzt im Januar 2012 für dieses Jahr angekündigt. Das wiederholt im Haushalt bereitgestellte Geld ist dann jedoch in die neue Wache nach Lemgo geflossen. Nun soll es also 2014 etwas mit einer neuen Wache in Bad Salz­uflen werden. Dass die Stadt bis dahin eine Entscheidung für ihre Feuerwache getroffen haben wird, glaubt Heuwinkel nicht mehr: "Die Chancen dafür sehe ich bei zehn Prozent." Der Landrat kündigte an, nach den Sommerferien nach zahlreichen vorhergehenden nunmehr "ein letztes Gespräch" mit der Stadt führen zu wollen.

Der Kreis wird sonst unabhängig von einem Salzufler Beschluss  Fakten schaffen und "endlich anfangen", er hat sich das Gelände am früheren Krankenhaus an der Heldmannstraße ausgeguckt. Das Vergabeverfahren wurde bereits eingeleitet. Heuwinkel geht davon aus, dass der Bad Salzufler Rat Planungsrecht schafft.

"Selbstverständlich" werde der Kreis notwendig werdende Kosten für die Bebauungsplanänderung "gerne" an die Salzufler Stadtkasse überweisen. Nach den Vorstellungen des Landrates soll die Wache derjenigen ähneln, die in Lemgo gebaut wird. Es wird Platz für zehn Mitarbeiter gebraucht, acht Ruheräume und Platz für sechs Fahrzeuge sind nötig. Das Geld werde in den Haushalt 2014 eingestellt.

Dem Kreis brennt der Neubau auch unter den Nägeln, weil die Notarzteinsätze in Salz­uflen stärker als in anderen lippischen Kommunen angestiegen sind. Heuwinkel: "Wir haben nur dort einen Notarzt rund um die Uhr vor Ort in der Wache. Ich möchte, dass in der zweitgrößten lippischen Stadt weiter ein gutes Angebot vorgehalten wird."

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