"Arbeitsschutz": Stadt Barntrup begrenzt Bücherei-Öffnungszeiten

Barntrup. Mit der Öffnung der Stadtbücherei in der Stenebergschen Fabrik ist es in den Abendstunden vorbei. Lediglich am Freitag bleibt es dabei – aber der Förderverein muss dafür extra einspringen.

Zur Begründung verweist die Stadtverwaltung auf den Arbeitsschutz. Jörg Katerndahl, Fachbereichsleiter Soziales, rechtfertigt das Vorgehen mit einer &bdquo;Fürsorgepflicht gegenüber unseren Angestellten". Letztere haben bislang im Wechsel dafür gesorgt, dass die Ausleihe auch bis in die Abendstunden besetzt war. Der für den Arbeitsschutz zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatte allerdings seit längerem bekrittelt, dass die Bücherei mit nur einer Person besetzt sei, wenn im benachbarten Sozialamt die Mitarbeiter schon nach Hause gegangen seien: eine nicht weiter hinzunehmende Gefährdung.

Eingeführt worden sind die neuen Öffnungszeiten bereits zum 1. Januar. Ausgespart wurde aus Rücksicht auf die von Büchereikunden stark genutzten Ausleihzeiten zum Wochenende hin der Freitag. An ihm ist auch in der Zukunft bis 18.30 Uhr geöffnet. Allerdings muss gewährleistet sein, dass am &bdquo;langen Freitag" zwei Kollegen vor Ort sind.

Das sind normalerweise die städtischen Angestellten. Im Fall von Urlaub oder Krankheit muss nun jedoch der Förderverein einspringen – ansonsten müsste die Bücherei geschlossen bleiben. Der Förderverein sieht sich damit vor personelle Herausforderungen gestellt. &bdquo;Wir haben einen Aufruf an alle Mitglieder geschickt, am Freitagnachmittag die Büchereimitarbeiterinnen zu unterstützen. Einige Freiwillige haben wir gefunden", unterstreicht Ulrike Röhl, Vorsitzende des Vereins.

Grundsätzlich zeigt sich Röhl verwundert, dass aufgrund einer Auflage der Stadt die über Jahre angestammten Öffnungszeiten geändert werden mussten. Bislang habe sich weder eine der drei Mitarbeiterinnen unwohl gefühlt oder sich beschwert, noch sei es zu irgendwelchen Vorfällen gekommen, meint die Fördervereinschefin. Nun müssten sich nicht nur die Mitarbeiterinnen an geänderte Arbeitszeiten gewöhnen, sondern der Verein auch personelle Kapazitäten beibringen – eine Anforderung, die der zahlenmäßig schwach besetzte Verein bislang immer abgelehnt hatte.

Fachbereichsleiter Katerndahl bekräftigt allerdings die Entscheidung: &bdquo;Wir wollen gerade Freitagabends um 18 Uhr bei Dunkelheit in den Wintermonaten niemanden mutterseelenallein am Arbeitsplatz in der Stadtbücherei wissen." Zwingend rechtliche Vorgaben für die Regel, dass künftig zwei Mitarbeiterinnen am Freitagnachmittag vor Ort sein müssen, habe es seines Wissens aber keine gegeben.

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