Barntruper diskutieren über Seniorenbeirat

Barntrup . Soll Barntrup einen Seniorenbeirat bekommen – wie Kalletal, Dörentrup und Extertal? Edelgard Dietrich hat dazu eine Initiative gestartet. Die 69-Jährige ist Vorsitzende des Sozialverbands VdK Lippe-Nord. In dieser Funktion erhält die Sonnebornerin immer wieder Anfragen, vor allem von älteren Mitbürgern, die Hilfe benötigen. Weil aber nicht jeder, der sich an sie wendet, Mitglied im Sozialverband ist, möchte Edelgard Dietrich das Hilfsangebot mit der Gründung eines Seniorenbeirates in Barntrup auf breitere Füße stellen.

In der jüngsten Ratssitzung Ende 2019 wurde ihr entsprechendes Schreiben vorgestellt. Weitere Schritte sollen in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses beraten werden.

Dietrich war Angestellte im öffentlichen Dienst und hat neben ihrer Berufstätigkeit die Schwiegermutter und ihren Mann bis zu dessen Tod vor zwei Jahren gepflegt. &bdquo;Ich weiß, wie schwierig es ist, sich alleine durch den Dschungel von Vorschriften und Zuständigkeiten zu kämpfen“, sagt sie. Und vom Kämpfen versteht sie etwas, denn als sie noch im Berufsleben stand, sorgte sie nach eigener Aussage federführend dafür, dass der Detmolder Standort ihres früheren Arbeitgebers erhalten blieb.

Ihr Herz schlage für soziale Belange, vor allem von älteren Mitbürgern. So hat sie bereits einige Ideen und Aufgaben für einen möglichen künftigen Seniorenbeirat gesammelt. Zum Beispiel geht es da um einen für Senioren gefährlichen Weg, der an einem ungesicherten Abhang liegt. Oder um die Durchgänge zwischen Grabstellen auf dem Friedhof in Sonneborn, die zu schmal sind, als dass sie sich mit Rollatoren passieren ließen. Oder um die Organisation von Fahrten im Alltag. An Ideen und Bedarf mangele es jedenfalls nicht, zumal die Bevölkerung immer älter wird.

Friedhelm Potthof sichert Unterstützung zu Das einzige Problem, das Edelgard Dietrich derzeit sieht, ist die Besetzung der Posten. &bdquo;Der Seniorenbeirat sollte schon mindestens mit zwei Personen aus jedem Ortsteil besetzt sein, um die Belange der Senioren gut vertreten zu können“, stellt sie sich vor. Sie orientiert sich am Beispiel der Nachbargemeinde Kalletal, dessen Seniorenbeiratsmitglied Friedhelm Potthoff gleichzeitig auch Seniorenbeauftragter auf Kreisebene ist. Bei ihm suchte die Sonnebornerin Beratung im Vorfeld. &bdquo;Er hat uns auch künftig seine Unterstützung zugesagt“, so Dietrich.

Die lange Reise zum Seniorenbeirat begann auch in Barntrup mit einem ersten Schritt. Das war ein Brief an den Rat der Stadt und an Bürgermeister Jürgen Schell im November, den Edelgard Dietrich unter der Flagge des VdK schrieb. Erste Reaktionen auf den Brief habe es aus der Politik bereits gegeben. &bdquo;Die Grünen haben mich angesprochen und Unterstützung signalisiert.“ Im nächsten Schritt hofft Dietrich, dass ihre Idee auch im Sozialausschuss positiv aufgenommen wird und in einen Auftrag an die Verwaltung mündet. &bdquo;Ich wünsche mir, dass wie in Kalletal Briefe an alle Vereine verschickt werden mit der Bitte, entsprechende Personalvorschläge zur Besetzung des Seniorenbeirates zu machen.“

Stadt will Senioren mehr Gehör verschaffen Jörg Katerndahl, Fachbereichsleiter Soziales der Stadt Barntrup, weiß, dass es in den vergangenen Jahren bereits mehrere Versuche gegeben hat, einen Seniorenbeirat zu etablieren. &bdquo;Das Wichtigste ist, diesen mit Manpower, mit engagierten Personen zu füllen. Dann kann richtig etwas bewegt werden“, sagt Katerndahl. Dass die Senioren in Barntrup künftig mehr Gehör bekommen sollen, habe die Politik bereits mit dem Ratsbeschluss umgesetzt, wonach der Ausschuss &bdquo;Jugend und Soziales“ nach den Kommunalwahlen im September 2020 in &bdquo;Jugend, Senioren und Soziales“ umbenannt werden soll. Außerdem, sagt Jörg Katerndahl, seien die Senioren auch über ältere Rats- und Ausschuss-Mitglieder politisch vertreten.

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