Kalletal. Der Seniorenbeirat der Gemeinde Kalletal und der Ortsverein Hohenhausen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) machen sich für das Medizinische Versorgungszentrum Kalletal (MVZ) stark. Denn am Dienstag, 9. Dezember, diskutieren die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses über die Gewährung eines weiteren Darlehens für die hundertprozentige Tochter der Gemeinde. Das MVZ braucht weitere 300.000 Euro für das kommende Geschäftsjahr, sonst droht die Insolvenz. Das letzte Wort hat der Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 11. Dezember.
Der Seniorenbeirat sieht im MVZ laut Stellungnahme „ein unerlässliches, zukunftsorientiertes und sozial bedeutendes Angebot, das die gesundheitliche Versorgung in Kalletal maßgeblich sichert“. Positiv hervorzuheben seien unter anderem die Hausbesuche zur Sicherstellung der Versorgung immobiler Patienten, kürzere Wartezeiten und eine kostenlose Seniorenberatung als präventives Angebot. Im Gegensatz dazu würde der Wegfall des MVZ eine „gravierende Versorgungslücke schaffen und viele Menschen erheblich belasten“, meint der Seniorenbeirat. Mehr als 1400 Patienten würden dort behandelt, hieß es zuletzt im Sozialausschuss.
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Die Mitglieder des Seniorenbeirats fordern die Ratsmitglieder deshalb dazu auf, das MVZ auch weiterhin finanziell zu unterstützen, die kommunale Trägerschaft zu sichern und die Weiterentwicklung strukturell und organisatorisch konstruktiv zu begleiten. „Gerade jetzt, wo eine positive Entwicklung ganz klar erkennbar ist, bedarf es eines reibungslosen Übergangs von der Startphase in den Regelbetrieb, der durch ein Darlehen der Gemeinde Kalletal gewährleistet werden kann“, heißt es weiter in der Stellungnahme.
Die AWO Hohenhausen hebt in ihrer Stellungnahme unter anderem die kardiologische Versorgung und den barrierefreien Zugang zum MVZ hervor. „Zusätzlich zu den bestehenden Praxen empfinden wir das MVZ als eine hervorragende Ergänzung und Bereicherung des medizinischen Angebotes in der Gemeinde Kalletal“, heißt es. Darüber hinaus hat der Seniorenbeirat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zu einem Besuch des MVZ Kalletal eingeladen. Laumann hatte in Aussicht gestellt, dass die Gründung kommunaler MVZs in Zukunft leichter werde.