Barntruper Spielwiese für Bello & Co. in der Schwebe

Barntrup. &bdquo;Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos." Darin waren sich Heinz Rühmann, Carl Zuckmayer und Loriot einig. Auch die Barntruper scheinen das so zu sehen, denn die Zahl der Hunde ist in den vergangenen zwei Jahren um 100 Tiere gestiegen. Laut Ordnungsamt sind derzeit rund 816 Hunde im Stadtgebiet registriert. Ob es für ihre Halter Neuerungen gibt, diskutiert zurzeit die Politik: Es geht um eine Hundespielweise zum freien Toben und um umweltfreundliche Hundekotbeutel aus Maisstärke. Beide Vorschläge hängen in der Schwebe.

Keine Alternativ-Standorte für Hundespielwiese Schwierig gestaltet sich die Idee, eine Hundespielwiese zu errichten. Anfragen von Bürgern hatten dazu geführt, dass Wilfried Düwel (CDU) im März vergangenen Jahres einen entsprechenden Antrag stellte. Der ursprünglich angedachte Standort an der Faulen Wiese wurde im Planungsausschuss im Mai 2019 verworfen, weil das Areal zum Fitness-Gelände umgebaut werden soll.

Bürgermeister Jürgen Schell erklärte, die Verwaltung habe bereits im Jahr 2018 Gespräche in dieser Sache mit einer Grundstückseigentümerin am Westerbergweg geführt, der ebenfalls im Barntruper Süden liegt. Es bestehe Bereitschaft, eine etwa 1.000 Quadratmeter große Fläche zu verpachten. Auch der Kreis signalisierte nach Schells Angaben seine Zustimmung – unter anderem zur Errichtung eines Zaunes aus Naturholz. Einstimmig wurde die Umsetzung beschlossen.

Die Stadtverwaltung bekam damals von der Kommunalpolitik den Auftrag, &bdquo;alternative Standorte für die Errichtung einer Hundewiese zu prüfen". Wenn aber Einigkeit in Politik und Verwaltung besteht, wenn es Möglichkeiten zur Umsetzung gibt und eine Genehmigung in Aussicht steht – warum ist seitdem nichts geschehen und der Haushalt 2020 ohne entsprechende Mittel für die Hundespielwiese verabschiedet worden?

Laut Bürgermeister Jürgen Schell &bdquo;hätten wir das sicherlich in Vollzug nehmen können". Gescheitert sei dies an der Politik, genauer dem Planungsausschuss, der diesen Punkt nicht nochmals auf der Agenda hatte, obwohl &bdquo;die Rahmenbedingungen bekannt waren". Ausschuss-Vorsitzender Jobst-Dieter Rodewald-Tölle spielt diesen Ball zurück an die Verwaltung.

Informationen zu Alternativ-Standorten habe es nicht gegeben: &bdquo;Derartige offene Arbeitspunkte sind leider kein Einzelfall und bringen Barntrup nicht voran." SPD-Fraktionschef Andreas Wilde vermisst an dieser Stelle auch die Nachfrage seitens der Antragsteller. In der derzeitigen Coronavirus-Krise habe man vermutlich andere Prioritäten.

Hundekotbeutel aus Maisstärke zu teuer Die Umweltverschmutzung durch Plastikverpackungen ist ein großes Thema. Auch der Hundekot wird von verantwortungsvollen Hundebesitzern eingesammelt. Die Stadt Barntrup stellt dazu kleine Plastiktüten, die in speziellen Ständern kostenlos zur Verfügung stehen. Kann dieser Plastikmüll vermieden werden? Das wollte Umweltausschussmitglied Daniel Düwel (CDU) wissen. Er hatte angefragt, ob es möglich wäre, Hundekotbeutel aus abbaubarer Maisstärke einzuführen.

Die Verwaltung antwortete mit einer Preisauskunft, der zufolge Maisstärke-Beutel rund fünfmal so teuer sind wie Plastikbeutel. Überdies verwies die Stadtverwaltung auf Erfahrungen der Stadt Eschwege: Wenn Hundebesitzern die biologisch abbaubaren Hundekotbeutel in die Biotonne werfen, verursachen sie demnach zusammen mit Katzenstreu einen hohen &bdquo;Störstoffgehalt".

Die umweltneutralen Tüten, deren umweltfreundliche Produktion ebenfalls bezweifelt wird, seien nur &bdquo;in einer professionellen Kompostierungsanlage mit hohen Temperaturen und richtiger Feuchtigkeit" abbaubar und gehörten daher weiterhin in den Restmüll, heißt es. Der Gedanke vom &bdquo;Bio-Hundekotbeutel" scheint damit in Barntrup vorerst vom Tisch zu sein. Ordnungsamtsleiterin Elfriede Buddensiek erklärt: &bdquo;Wir kaufen weiterhin die bisherigen Beutel."

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