Online-Shop soll Nordlippe mit Lebensmitteln versorgen

Barntrup/Extertal. Wann tätigen die Bürger ihre Einkäufe im Dorf? Würden sie einen Lieferservice nutzen? Welche Waren würden bevorzugt in einem mobilen Dorfladen gekauft werden? Die Beantwortung dieser und weiterer Fragen zur Nahversorgung in den Kommunen Extertal und Barntrup und perspektivisch auch Dörentrup wünschen sich derzeit Heino Rinne aus Extertal-Rott und Björn Strohmeier aus Barntrup-Sonneborn.

Sie wollen mit ihrem Projekt zur Nahversorgung in den zwei, später drei der vier nordlippischen Kommunen am Wettbewerb &bdquo;LandVersorgt – Neue Wege zur Nahversorgung in ländlichen Räumen" der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft teilnehmen. Sie hoffen, einen der begehrten 15 Förderplätze zu erhalten. Bewerbungsschluss für die mit 62.500 Euro Höchstbetrag pro Förderprojekt dotierte erste Förderphase war am Dienstag.

Privatpersonen können sich nicht bewerben &bdquo;Barntrup und Extertal werden das Projekt gemeinsam einreichen", erklärte Extertals Bürgermeisterin Monika Rehmert auf LZ-Nachfrage vergangene Woche. Privatpersonen können sich nicht bewerben. Daher suchten sich Heino Rinne und Björn Strohmeier die zunächst zwei Kommunen als Schirmherren. Im Fall des Zuschlags verbleiben 20 Prozent der Kosten – also 12.500 Euro – bei den beiden Kommunen. &bdquo;Aber ob wir tatsächlich den Höchstförderbetrag abrufen ist noch nicht klar", so Heino Rinne.

Anders als in Barntrup, wo vergangene Woche in der Ratssitzung das städtische Einvernehmen abgefragt und einstimmig erteilt wurde, hat Extertal das Thema noch nicht politisch diskutiert. Es wurde aber darüber informiert, wie Bürgermeisterin Monika Rehmert betont. Die Beteiligung ohne politisches Votum sei &bdquo;Geschäft der laufenden Verwaltung" und bedürfe in diesem Stadium nicht des politischen Entscheids. Die Gemeinde Dörentrup wurde ebenfalls kontaktiert und habe, so Heino Rinne, eine Absichtserklärung zur Beteiligung abgegeben. Da als Projektvorgabe eine maximale Einwohnerzahl von 35.000 gelte, habe man Kalletal als vierte nordlippische Gemeinde derzeit nicht kontaktiert.

1000 Flyer liegen bereit Die rund 1000 gedruckten Flyer zur Befragung der Bürger liegen in den Geschäften in Barntrup und Extertal aus und seien auf den Internetseiten der Stadt Barntrup und Exterdigital zu finden. Ausgefüllt und abgegeben werden können sie noch bis Dienstag, 30. Juni. Laut Björn Strohmeier erhielten die Projektleiter bislang einen Rücklauf von rund 150 ausgefüllten Flyern.

Die Idee hinter dem Projekt stellten die beiden Projektleiter Heino Rinne und Björn Strohmeier den Barntruper Ratsmitgliedern vor und konstatierten vorab: &bdquo;Die Nahversorgung in den Ortsteilen sieht recht bescheiden aus." Gleichzeitig steige der Anteil der Bevölkerung &bdquo;65 Plus". Mit ihrem Projekt wollen Rinne und Strohmeier &bdquo;gegen den Rückzugstrend des Einzelhandels" antreten und &bdquo;regionale Anbieter stärken" sowie &bdquo;die Lebensqualität in den kleinen Ortschaften fördern".

Ein Online-Portal ergänzt das Projekt Das Projekt &bdquo;Nahversorgung" ruhe auf drei Säulen: einem Online-Shop, einem mobilen &bdquo;Dorfladen" mit festem Sortiment und einem Ausliefer-Fahrzeug, das über das Standard-Sortiment hinaus individuelle Bestellungen ausliefern soll.

&bdquo;Regional handeln", betonten beide Projektleiter, sei die Prämisse des Projekts. So stellen sich die Ideenentwickler vor, dass sowohl Hofläden, örtliche Einzelhändler aber auch die Inhaber von an große Konzerne wie Edeka oder Rewe angeschlossene Geschäfte das Online-Portal und die Ausliefer-Fahrzeuge bestücken können. Wer der wirtschaftliche Träger sein kann – ob Verein, Genossenschaft oder eine Gesellschaft – sei noch offen und werde nach erhofftem Zuschlag in der dann folgenden Projektausarbeitung konkretisiert.

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