Barntruper Umgehungsstraße wird 17 Millionen Euro teurer

Barntrup. Vor den Toren Barntrups herrscht geschäftiges Treiben: Insgesamt zwölf Brücken, vier Regenrückhaltebecken und drei Anschlusstellen errichtet der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) im Zuge des Neubaus der Ortsumgehung Barntrup.

Die B66n soll den Verkehr großzügig in einem sechs Kilometer langen Bogen nördlich um die Stadt herumleiten. Seit fast drei Jahren – der erste Spatenstich war Ende August 2017 – wird sie gebaut. Doch bereits in ein paar Wochen soll das neu gebaute Stück der Extertalstraße (L 758) freigegeben werden.

Der Abschluss des Projektes &bdquo;Ortsumgehung" ist für Ende 2022 geplant. &bdquo;Ein ehrgeiziges Ziel", weiß Dietmar Stölting, zuständiger Projektleiter bei Straßen.NRW. Alle halbe Jahre zieht er Bilanz und erstellt einen öffentlichen Projektreport zur neuen Umgehungsstraße. Doch den zu verstehen, ist für Laien gar nicht so einfach. Die wichtigsten Punkte erklärt er im Gespräch mit der LZ.

Anschluss L 758: Dort, wo der Autofahrer auf der Alverdisser Straße – der L 758 – von Extertal nach Barntrup hinein fährt, ist künftig ein Kreisverkehr – Außendurchmesser 40 Meter – mit einem Anschluss, um auf die Ortsumgehung zu gelangen. Diese führt über die L 758, die wiederum laut Stölting etwa 1,5 Meter abgesenkt werden musste – und ist fast fertig: &bdquo;Voraussichtlich kann die L 758 schon Ende des Monats oder Anfang August freigegeben werden", sagt Dietmar Stölting.

Nächster Schritt: Von der Wierborner Aue, über die bereits eine Talbrücke führt, bis zur B1 wird ab Oktober der Oberboden abgetragen, denn das geht nur zu einer bestimmten Zeit – Auflage in der Planfeststellung, so Stöltig. Heißt: Nur von September bis Mitte Februar darf diese obere Bodenschicht wegen bodenbrütender Vögel und Amphibien beseitigt werden. &bdquo;Deshalb starten wir damit bereits im vierten Quartal auf der gesamten Trasse." Denn zum einen werde die neue Straße hier höher als bisher, zum anderen gebe es aber auch Einschnitte im Gelände, die bis zu neun Meter tiefer liegen als bisher. Und das muss stabil sein, deshalb werden Schotter eingefüllt und Schutzstreifen erstellt.

Kommendes Jahr: Ab Frühsommer kommenden Jahres wird dann der weiter Streckenbau geplant und ausgeschrieben. Zwei Brücken werden erstellt, eine, die über den Siekbach führt, die andere leitet den Verkehr unter dem Triftweg her. Außerdem werden noch drei Regenrückhaltebecken gebaut: Eines nahe der Begaaue, eines am Triftweg und das dritte an der Grießemer Straße (B 1).

Anschluss B 1: Und auch der Kreisverkehr an der B1 soll bis Ende 2021 fertig gestellt sein, so Stöltig. Dann können Autofahrer über die dort errichtete Brücke durch den Kreisverkehr Richtung Blomberg fahren. Aber: &bdquo;Im Zuge der Arbeiten muss die B 1 vorher etwa ein halbes Jahr gesperrt werden."

Bereits fertig: Neun der insgesamt zwölf geplanten Brückenbauwerke stehen bereits, fünf sind in diesem Jahr errichtet worden. Einige von ihnen stehen allerdings noch einsam in der Landschaft, wie die, die den Verkehr über die Strecke der Extertalbahn führen wird. Andere haben bereits einen Anschluss an die Straße, etwa die Zufahrt zum Hof Altrogge. Und auch das Regenrückhaltebecken im Bereich der Lemgoer Straße ist bereits gebaut.

Kosten: Allein in diesem Jahr sind Ausgaben von rund 5,5 Millionen Euro vorgesehen, das gesamte Projekt kostet den Bund knapp 47 Millionen Euro. Bei Baubeginn waren die Planer für den sechs Kilometer langen Bogen noch von knapp 30 Millionen Euro ausgegangen. Doch es musste nachjustiert werden – aufgrund &bdquo;der sehr guten Konjunkturlage auf dem Bausektor", sagt Stölting. Dadurch seien die Preise bei den bisherigen Ausschreibungen gestiegen, und die ursprüngliche Kostenschätzung musste überarbeitet werden. &bdquo;Die Kostenfortschreibung wurde am 13. Februar dieses Jahres durch das Bundesverkehrsministerium genehmigt." Allerdings: Eine genaue Kostenabschätzung sei erst möglich, wenn im kommenden Jahr auch die Angebote für den restlichen Streckenbau vorliegen.

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