Fund eines Tierkadavers in Barntrup schlägt Wellen

Barntrup . &bdquo;Da hat wohl jemand illegal einen Golden Retriever und ein Fohlen im Wald in der Nähe der Forellenteiche in Wierborn entsorgt. Die Polizei hat die ausgegraben." Diese Nachricht in den sozialen Netzwerken zog Mitte der Woche weite Kreise – bei Barntrupern, bei Pferdebesitzern, beim Ordnungsamt der Stadt, beim Kreis Lippe und bei dem ehrenamtlich tätigen Verein &bdquo;Tote Hunde e.V.", der ebenfalls informiert wurde.

Die LZ ging dem Hinweis zusammen mit Jobst und Henning Herbrechtsmeier, den Besitzern des Waldstücks, nach. Mit im Gepäck: ein Spaten. Ergebnis: ein erheblicher Ekelfaktor, unzählige Maden und Innereien tierischen Ursprungs.

Zahlreiche Maden und starker Verwesungsgeruch Was war passiert? &bdquo;Am Mittwoch um 18 Uhr erhielten wir einen Hinweis von einem Barntruper Bürger über einen Kadaverfund. Zwei Beamte waren vor Ort und machten Fotos", erläutert Lars Ridderbusch, Pressesprecher der Polizei Lippe. Sie fanden zahlreiche Maden auf einer Fläche von rund zwei Mal zwei Metern in der Nähe eines Weges. Starker Verwesungsgeruch sei wahrnehmbar gewesen.

&bdquo;Es war nicht feststellbar, um welches Tier es sich handelt und ob es ein oder zwei Tiere waren", erklärt Ridderbusch. Der Melder vermutete wohl aufgrund der Abmessungen ein Pferd oder ähnlich großes Tier. Für die Polizei sei mit der Aufnahme dieses Hinweises und Weiterleitung an das Ordnungsamt der Stadt Barntrup die Sache erledigt – &bdquo;es sei denn, es ergeben sich daraus Straftaten wie Tierquälerei. Eine Ordnungswidrigkeit aufgrund illegal entsorgter Tierkadaver ist wohl gegeben", vermutet Ridderbusch.

Das Ordnungsamt übergab zuständigkeitshalber an den Kreis Lippe, &bdquo;weil sich der Fundort auf einem Privatgrundstück befand", erläutert Ordnungsamtsleiterin Elfriede Buddensiek. Gleichwohl sei der Barntruper Landschaftswächter Gerd Höltke, der gleichzeitig Jagdpächter und Hegeringsleiter ist, eingeschaltet worden.

Bislang liegt keine Anzeige vor Dieser meldete sich bei der LZ und beim Ordnungsamt mit der Information, es handele sich um Fischabfälle, die beim Abfischen der nehe gelegenen Forellenteiche angefallen seien. Diese Info ging auch an den Kreis, der laut Pressesprecherin Juliane Fröhling jedoch erst tätig werde, &bdquo;wenn offiziell eine Anzeige seitens des Grundstücksbesitzers oder der Stadt Barntrup vorliegt". Das sei bislang nicht der Fall.

Die Rückfrage bei den Grundstückseigentümern mit Begehung der Stelle und Grabungen ergab, &bdquo;dass es sich nicht um ein Tier im Stück handelt, das hier abgelegt wurde", erklärt Jobst Herbrechtsmeier. &bdquo;Es sind keine Knochen, nur Innereien – von welchem Tier ist nicht mehr feststellbar aufgrund des Madenbefalls. Aber Fische sind das nicht", ist sich Henning Herbrechtsmeier sicher.

Behauptungen in sozialen Netzwerken verärgern Seine Familie wolle jedoch keine Anzeige erstatten. &bdquo;Direkt neben einem Weg so etwas abzulegen, ist schlecht. Aber den Verursacher wird man wohl nicht ermitteln können", mutmaßt sein Vater, der sich viel mehr über die Behauptungen in den sozialen Netzwerken ärgert. &bdquo;Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht", sagt er und misst den seiner Aussage nach bereits zweimaligen Einsätzen der Feuerwehr in dem Waldstück viel mehr Bedeutung zu.

Unbekannte hatten unterhalb der Umgehungsstraße Lagerfeuer gemacht während der sommerlichen Trockenperiode. Zudem entstünde in der Nähe eine illegale Müllkippe an einem Feldweg. Beides sei beim Ordnungsamt zur Anzeige gekommen.

Stefanie Blume, NRW-Teamleiterin des Vereins &bdquo;Tote Hunde", hatte aufgrund des Hinweises aus Barntrup ebenfalls bereits Maßnahmen ergriffen, den vermeintlich aufgefundenen toten Hund identifizieren zu lassen. &bdquo;Ein Mitglied mit Chip-Lesegerät war informiert und stand zum Einsatz bereit", sagte Blume auf Anfrage.

Fund eines Tierkadavers in Barntrup schlägt Wellen

Blomberger findet illegale Mülldeponie mitten im Wald

Hund getötet und Frauchen verletzt: Beißattacke an der Hoffmannstraße in Bad Salzuflen

Illegaler Welpenhandel? 75 Hunde in Stemwede und Halle von Veterinärämtern sichergestellt

Knallerei zu Silvester: Lippes Tiere geraten in Panik

Wildtierfund in Dörentrup: Erschossen, eingefroren, illegal entsorgt. Was steckt dahinter?

Mehrere tote Füchse und andere Tiere im Dörentruper Wald gefunden - was steckt dahinter?

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €