Barntrup. Es bewegt sich was in Barntrup – in diesem Fall für die vierbeinigen Einwohner. Die rund 800 Barntruper Hunde sollen eine eigene Spiel- und Auslaufwiese bekommen. Die Stadt will ein Areal im Süden kaufen. Bürgermeister Borris Ortmeier verkündete in der letzten Sitzung des Bauausschusses die frohe Botschaft: „Die Verwaltung hat den Ankauf eines Areals im Barntruper Süden für eine Hundewiese beschlossen." Nicht nur Hundebesitzerin Sonja Krüger aus der Kellerstraße, die mit einem entsprechenden Wunsch bereits vor vier Jahren an die Verwaltung herantrat, wird das freuen, sondern sicherlich alle Hundebesitzer. Künftig könnten sie ihren vierbeinigen Begleitern Freilauf und gemeinsames Spiel auf sicher eingezäuntem Gelände ermöglichen. Mit „Tinka", der seinerzeit sieben Monate jungen Hündin von Sonja und Dirk Krüger, kam der Stein in Sachen „Hundewiese" ins Rollen. Tinka ist ein reinrassiger schwarzer „Stragrami", die scherzhafte Abkürzung von „Straßengraben-Mischung". Sie kam im Juli 2016 über den Verein „Für Tiere" zu den Eheleuten Krüger nach Hause. Als Straßenhund aus der Türkei war Tinka zum einen das Ausleben sozialer Kontakte mit Artgenossen sowie Freilauf gewöhnt, hegte aber auch ein großes Misstrauen gegenüber Menschen. „Vor allem gegenüber Männern", beschreibt Sonja Krüger die Hündin. In der Eingewöhnungsphase im neuen Zuhause, das mitten in der Stadt liegt und nicht über einen eingezäunten großen Garten verfügt, merkte Sonja Krüger schnell, was fehlt: Eine eingezäunte Fläche, auf der sich Hund und Hund sowie Hund und Hundebesitzer ohne Leinenzwang begegnen können. „Das wäre ja richtig klasse für Barntrup" „Ich habe damals viel mit anderen Hundebesitzern über das Thema gesprochen und festgestellt, dass es einen großen Bedarf gibt", erinnert sich Krüger. Es gebe in Barntrup keinen geeigneten Ort für den so wichtigen Freilauf mit der Gelegenheit zu sozialen Kontakten. „Es wäre schön, wenn man mit seinem Hund auf einer Wiese laufen und trainieren könnte, ohne dass man in einen Verein eintritt. Man könnte sich mit anderen Hundebesitzern treffen und die Tiere gemeinsam spielen lassen. Die Hunde zeigen es ja auch oft an der Leine, dass sie Kontakt zu ihren Artgenossen aufnehmen wollen. Aber das ist im Stadtgebiet nur begrenzt möglich, denn man möchte auch keinen Unfall provozieren", erläutert Sonja Krüger. Diesen Wunsch der Barntruper Hundebesitzer übermittelte sie im Spätsommer 2016 dem damaligen Bürgermeister. Die Idee kam an. „Das wäre ja richtig klasse für Barntrup", erinnert sich Sonja Krüger an erste Reaktionen der Verwaltungsspitze. Mögliche Standorte wurden gesucht aber dann „habe ich mich distanziert, weil mir in einem Gespräch Fragen zu Finanzen und Manpower gestellt wurden", erklärt sie und beschreibt, dass sie das Gefühl hatte, die Hundewiese selbst finanzieren und erstellen zu müssen. Nach einer Denkpause suchte Krüger erneut das Gespräch, dieses Mal mit dem stellvertretenden Bürgermeister Wilfried Düwel (CDU). Dieser Vorstoß mündete in einem Antrag an den Stadtrat im März vergangenen Jahres. Aber auch dieser „dümpelte" vor sich hin. „Wenn unser Hund mal nicht mehr lebt, dann kommt die Hundewiese", kommentiert Sonja Krüger die bisherige Hängepartie. Umso mehr freut sie sich über die derzeitige Entwicklung. „Ich finde es schön, dass diese für Hundebesitzer so wichtige Angelegenheit nach so langer Zeit nun wirklich vorangetrieben wird", sagt sie. Das Zukunftsszenario in Sachen Hundewiese wird Kämmerer Uwe Schünemann zu Folge so aussehen: „Der Grundstücksankauf war Thema im nicht-öffentlichen Teil der Ratssitzung am Dienstag. Von mehreren angedachten Standorten haben wir uns jetzt auf einen konzentriert, aber auch hier muss der Rat noch zustimmen, bevor etwas errichtet wird." Läuft alles rund und zügig dann sei die Erstellung der Hundewiese im nächsten Jahr durchaus realistisch. Auch Wilfried Düwel freut sich. „Die Hundebesitzer zahlen ja auch Hundesteuer und dann muss in diesem doch vergleichsweise kleinen Ausgabenposten im Haushalt der Stadt mal was gehen", sagt er.